Sentix: Energieaktien im Stimmungstief
Angesichts schwacher Performance verlässt die Anleger fast jegliche Hoffnung für europäische Energieaktien. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Anlegerumfrage von Sentix. Das im Rahmen des Sentix Global Investor Survey erhobene „Sentix Sektor Sentiment“ fällt für die Titel der Branche im November spürbar und notiert nun nahe seinem Allzeittief. Doch ein Ende der Talfahrt bei den Kursen bedeutet das nicht automatisch.
Das Sektor-Sentiment für europäische Energiewerte (bzw. Öl- und Gaswerte) fällt im laufenden Monat um 1,0 auf minus 1,45 Standardabweichungen. Damit ist die Stimmung für die Branche nun so schlecht wie bisher erst ein einziges Mal seit Erhebungsbeginn des Indikators. Lediglich exakt vor einem Jahr lag das Sektor-Sentiment noch etwas tiefer, nämlich bei minus 1,49 Standardabweichungen
Aus Sentiment-Sicht ist bei einer solch schlechten Stimmung in der Regel ein Einstieg in die Aktien der betroffenen Branche ratsam. Doch charttechnisch stellt sich nach Einschätzung von Sentix die Situation bei den europäischen Energietiteln differenzierter dar. Denn der Kurs des Branchen-Futures zum Beispiel ist – absolut betrachtet – zuletzt zwar gestiegen, doch zu mehr als zu einem „Pullback“ an den gebrochenen Aufwärtstrend aus dem Jahr 2009 hätte es nicht gereicht. Unterdessen ist die relative Performance des Sektors sogar auf ein Mehrjahrestief gesunken. Folglich bestätigt die Charttechnik derzeit noch nicht das positive Sentiment-Signal.
Quelle: Pressemitteilung Sentix
Die Sentix GmbH ist ein auf Anlegerverhalten und Anlegerpsychologie spezialisiertes Beratungsunternehmen mit Sitz in Limburg an der Lahn. Die Basis bildet eine unabhängige Investorenbefragung. Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als führenden, unabhängigen Anbieter von Stimmungsindizes und verhaltensorientierten Daten in Europa.
Das „Sentix Sektor Sentiment“ wird seit 2002 monatlich unter privaten und institutionellen Anlegern erhoben. Die Anleger werden dabei nach ihren 6-Monats-Erwartungen zu 19 europäischen Aktiensektoren befragt. Die Umfrageergebnisse werden über alle Branchen normalisiert und in Standardabweichungen umgerechnet. Ein Wert von plus 1 für das Sentiment einer Branche bedeutet zum Beispiel, dass diese eine Standardabweichung besser bewertet wird als alle Branchen zusammen im Durchschnitt. (mv1)