Single Family Offices setzen auf Direktbeteiligungen
Direktbeteiligungen spielen für vermögende Familien eine immer größere Rolle. Wie aus einer Umfrage im Rahmen der IV. Berenberg Single Family Office Konferenz in Hamburg hervorgeht, setzen Single Family Offices zunehmend auf unternehmerische Beteiligungen. Bei gut jedem fünften machen solche Investments mehr als 40 Prozent des Gesamtvermögens aus.
Lediglich vier Prozent der befragten Teilnehmer gaben an, nicht in Direktbeteiligungen investiert zu sein. Mehr als die Hälfte der Befragten engagiert sich in jungen Wachstumsunternehmen – 53 Prozent in der Seed- und 63 Prozent in der Growth-Phase. Investiert wird vor allem in Software (49 Prozent), Gesundheitswesen und Industrie (jeweils 43 Prozent). Der Zugang zu Beteiligungen erfolgt meist über persönliche Netzwerke: 89 Prozent finden passende Investments über Familie, andere Unternehmer oder Family Offices.
Beim Beteiligungsmanagement zeigt sich ein gemischtes Bild: Während 35 Prozent nur strategisch mitwirken und 12 Prozent rein finanzielle Interessen verfolgen, sind 23 Prozent operativ eingebunden. Hinsichtlich der Exit-Strategie bevorzugen 33 Prozent einen strategischen Verkauf, 25 Prozent setzen auf langfristiges Halten. Rund zwei Drittel agieren opportunistisch.
„Der Trend zu Direktbeteiligungen ist bei Single Family Offices fest verankert“, sagte Dennis Nacken, Leiter des Bereichs Single Family Office Investment Advisory bei Berenberg. Gründe seien attraktive Renditechancen, unternehmerisches Wachstumspotenzial und die Möglichkeit zur Portfoliodiversifikation.
Ein weiterer Schwerpunkt der Konferenz war der Generationenwechsel in Family Offices. Laut Umfrage sehen 93 Prozent der Teilnehmer die nächste Generation als bedeutend für die aktuellen Strukturen. Bei einem Viertel ist sie bereits operativ eingebunden, bei weiteren 38 Prozent wird sie vorbereitet, ohne derzeit aktiv zu sein. Die Teilnehmer betonten die Bedeutung gemeinsamer Werte und Zielbilder für eine stabile Governance. Externe Moderation könne den Übergabeprozess sinnvoll unterstützen.
„Wir begleiten Familienunternehmen über Generationen hinweg – mit spezialisierten Lösungen und Innovationskraft“, so Nacken. Die Konferenz mit über 120 Teilnehmern gilt als eine der größten Netzwerkplattformen für Single Family Offices im deutschsprachigen Raum. (DFPA/abg)
Die Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) ist eine 1590 gegründete Privatbank mit Sitz in Hamburg. Sie ist auf den Geschäftsfeldern Wealth and Asset Management, Investmentbank und Corporate Banking tätig.