Solarenergie wird 2025 stärkste Stromquelle in Deutschland
Die Energiewende erreicht einen symbolträchtigen Wendepunkt: Erstmals dürfte die Photovoltaik in Deutschland mehr Strom erzeugen als die traditionell starke Braunkohle. Bereits im April war Solarenergie mit einem Anteil von 26,4 Prozent die führende Quelle der öffentlichen Nettostromerzeugung, wie aktuelle Daten des Fraunhofer ISE zeigen.
Bereits 2024 lagen beide Stromquellen nahezu gleichauf: Laut Fraunhofer ISE erzeugte Solarenergie 15,57 Prozent, Braunkohle 15,61 Prozent der Nettostrommenge. Europaweit hatte die Photovoltaik Kohlekraftwerke bereits im vergangenen Jahr deutlich hinter sich gelassen.
„Sauberer Solarstrom verdrängt zunehmend die klimaschädlichste Form der Stromerzeugung“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW). Der Zubau von Photovoltaik-Anlagen bleibt hoch: 2024 wurden 17,5 GW neu installiert – ein Plus von 14 Prozent. Für 2025 wird mit einem ähnlich hohen Zubau gerechnet, insbesondere im Segment der Steckersolargeräte, deren Nachfrage sich laut Verband wohl erneut verdoppeln wird.
Der aktuelle deutsche Solarpark umfasst Anlagen mit rund 105 Gigawatt Leistung, wovon 38 Prozent dem Heimbereich, 29 Prozent Gewerbedächern und 32 Prozent Freiflächen zugeordnet werden. Ziel der Bundesregierung ist es, bis 2030 eine solare Erzeugungsleistung von 215 GW zu erreichen.
Neben dem Klimaschutz – über 50 Millionen Tonnen CO₂ wurden 2024 laut Umweltbundesamt eingespart – profitieren auch Stromverbraucher: Nach Berechnungen des energiewirtschaftlichen Beratungsunternehmens Neon senkt Solarenergie den Strombörsenpreis um etwa 25 Prozent. Das entlastet Haushalte jährlich um rund 80 Euro und spart insgesamt neun Milliarden Euro pro Jahr ein.
Damit das Potenzial der Photovoltaik vollständig ausgeschöpft werden kann, fordert der BSW den beschleunigten Ausbau von Speicherkapazitäten und den Abbau regulatorischer Hemmnisse. (DFPA/abg)
Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) vertritt die Interessen der Solar- und Speicherbranche in Deutschland sowie auf internationalen Märkten. Er fungiert als Schnittstelle zwischen Unternehmen, Politik und Gesellschaft und setzt sich für verlässliche Rahmenbedingungen im Bereich Solarenergie ein. Mitglieder aus der gesamten Wertschöpfungskette – von Produktion und Handwerk bis zu Planung und Finanzierung – beteiligen sich an der Verbandsarbeit. Der BSW wird durch Vorstand, Geschäftsführung, Fachgruppen und eine jährlich tagende Mitgliederversammlung getragen.