Spanischer Wohnungsmarkt: Licht am Ende des Tunnels?
Um über 30 Prozent sind die Preise am spanischen Wohnungsmarkt in den vergangenen Jahren von Quartal zu Quartal gefallen. Jetzt, so schreibt Stefan Bielmeier, Bereichsleiter Research und Chefvolkswirt der DZ Bank, komme der spanische Immobilienmarkt langsam aus den roten Zahlen. Für das zweite Quartal 2014 vermeldete der Preisindex des Ministerio de Fomento erstmals keinen weiteren Preisrückgang.
„Für eine allzu große Euphorie ist es dennoch zu früh. Denn der gestoppte Preisverfall dürfte weniger von der leicht belebten Nachfrage, sondern vielmehr vom erheblich geschrumpften Angebot ausgehen“, so Bielmeier in seinem Blog. Gegenüber dem Jahr 2007 sei der spanische Wohnungsbau um 90 Prozent eingebrochen, sodass kaum noch fertig gestellte Objekte auf den Markt kämen.
Vor allem ausländische Investoren würden sich für spanische Immobilien interessieren. Sie machten sich zum einen Hoffnungen auf steigende Preise und sicherten sich zum anderen Feriendomizile zu günstigen Preisen. Käufer aus dem Nicht-EU-Ausland hätten zudem das „Golden Visum“ vor Augen, wenn sie mindestens 500.000 Euro investierten. Daraus resultiere ein freies Reise- und Aufenthaltsrecht in der gesamten europäischen Union. Nach einigen Jahren winke sogar die spanische Staatsangehörigkeit.
Um allerdings bereits von einer nachhaltigen Trendwende am spanischen Immobilienmarkt sprechen zu können, müsste auch die Inlandsnachfrage anziehen. Hiervon sei aber vor dem Hintergrund einer hohen Arbeitslosigkeit und einer hohen Schuldenbelastung vieler spanischer Haushalte kurzfristig nicht auszugehen, so Bielmeier.
Quelle: Marktbericht der DZ Bank
Die DZ Bank AG, Frankfurt am Main, ist das Zentralinstitut innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe. Das Unternehmen beschäftigt circa 29.000 Mitarbeiter und hat eine Bilanzsumme in Höhe von rund 387 Milliarden Euro. (TH1)