Studie: Experten erwarten 100 Prozent Marktwachstum bei ILS in den kommenden fünf Jahren
Verbriefungen von Versicherungsrisiken, sogenannte Insurance Linked Securities (ILS), erfreuen sich wachsender Beliebtheit bei Investoren. Das ist das Ergebnis der Studie „Insurance Linked Securities: Trends, Herausforderungen und Marktchancen”, für die 56 potentielle Investoren aus 15 Ländern zu ihrer Einschätzung über die zukünftige Entwicklung von ILS befragt wurden. Die Studie erhebt, ob und mit welchen Beträgen die Investoren im Bereich ILS aktiv sind und untersucht den Wissenstand der Teilnehmer.
Die Studien-Teilnehmer schätzen, dass zurzeit insgesamt 44,7 Milliarden US-Dollar in ILS investiert sind. Sie glauben, dass der Markt in den kommenden fünf Jahren um 100 Prozent auf 87,3 Milliarden Dollar wachsen wird. Im anhaltenden Niedrigzinsumfeld sind mehr als 65 Prozent der Teilnehmer in ILS investiert oder planen ein Investment in naher Zukunft. Das durchschnittliche in ILS investierte Vermögen beträgt 1,7 Milliarden Dollar je Portfolio. Alle Investoren gaben an, ihr Engagement in Zukunft noch weiter ausbauen zu wollen. In Summe visieren sie eine Steigerung um 9,5 Prozent an, auf knapp 1,9 Milliarden Dollar. Laut Umfrage sind diese Kriterien „unkorrelierte und vergleichsweise hohe Renditen“ für Institutionelle Investoren „von großer Bedeutung“.
Trotz des günstigen Marktausblicks identifiziert die Studie einige Herausforderungen für die zukünftige Entwicklung von ILS. Das größte Hemmnis ist demnach fehlendes Wissen über diese Instrumente, die sowohl im Aufbau als auch in der Bewertung eine gewisse Komplexität aufweisen. Zusätzlich stellen hohe Transaktionskosten sowie regulatorische Unsicherheiten ein Hindernis für weiteres Wachstum dar. Rechtsunsicherheit bestehe insbesondere auf der Sponsorenseite, wo die Anerkennung von ILS als Risikotransferinstrument in neuen Risikokapitalstandards (wie Solvency II) und Rechnungslegungsstandards (wie IFRS 4) eine Schlüsselrolle für die künftige Verwendung von ILS spielen würde. Auf der Investorenseite hebt die Studie die Themen Transparenz und Standardisierung hervor. So würde etwa eine höhere Liquidität, beispielsweise durch börsengehandelte Instrumente, ein breiteres Spektrum von potenziellen Investoren für ILS ansprechen.
Neben den Haupthindernissen einer zukünftigen Marktexpansion leitet die Studie auch die Top-Ten- Trends für den ILS-Markt für die nächsten fünf Jahre her. Unter diesen Trends sind die wachsende Zahl von ILS-Investmentfonds, neue, schlanke ILS-Strukturen wie Cat-Bond-Light und die zunehmende Konvergenz von ILS und der traditionellen Rückversicherung durch den Einsatz sogenannter „indemnity-Based Triggers“ und „Variable Reset“-Mechanismen. Insgesamt erwarten die Autoren einen zunehmenden Preiswettbewerb zwischen der traditionellen Rückversicherung und ILS.
Quelle: Pressemitteilung Institut für Versicherungswirtschaft St.Gallen
Das Institut für Versicherungswirtschaft St. Gallen ist ein international tätiges Forschungs-, Weiterbildungs- und Beratungsunternehmen. Es fördert in seiner Funktion als Bestandteil der Universität St.Gallen den Dialog zwischen Wissenschaft, Praxis und Politik. (JF1)