Studie: Stiftungen setzen auf Sicherheit
Viele Stiftungen ohne eigenes Kapitalmanagement finden in Stiftungsfonds eine gute Lösung. Auch Anleger, die defensiv und nachhaltig investieren möchten, setzen auf diese Mischfondsgattung. Das ergab eine Studie des Münchner Analysehauses FondsConsult.
Seit dem 1. Juli 2023 erlaubt eine Neuregelung den Stiftungsorganen, kontrollierter Risiken einzugehen und das Vermögen aktiver und offensiver zu managen. Dies könnte die Nachfrage nach Stiftungsfonds mit höherer Aktienquote steigern. „Deshalb betrachten und bewerten wir in diesem Jahr neben defensiven auch offensive Produkte gesondert“, erklärt Studienleiter Dominik Wagner. „Wir haben Publikumsfonds untersucht, die mindestens drei Jahre bestehen, deren Aktienquote je nach Zuordnung maximal 35 Prozent (defensiv) bzw. über 35 Prozent beträgt und die ein Fondsvolumen von über 50 Millionen Euro haben“, fügt Wagner hinzu.
Gewinner Defensive Stiftungsfonds
FondsConsult hat 16 defensive Stiftungsfonds untersucht, die eine geringere Aktienquote und längere Anleihelaufzeiten als ihre offensiven Pendants aufweisen. Auf Platz 1 mit einer Note von 1,3 (Sehr gut) konnte sich Stiftungsfonds Spiekermann & CO durchsetzen. Wagner überzeugt hierbei die höchste Ausschüttungsquote in der Studie. Diese ist besonders wichtig, wenn mit stabilen Beiträgen bestimmte Stiftungszwecke gefördert werden sollen. Zudem ist der Stiftungsfonds Spiekermann & CO (plus 10,6 Prozent) neben dem BKC Treuhand Portfolio I (plus 10,2 Prozent) einer von gerade einmal zwei Anbietern mit einer zweistelligen Rendite im betrachteten Studienjahr. Performancetreiber des Stiftungsfonds Spiekermann & CO über die letzten drei Jahre war laut Wagner seine weit überdurchschnittliche High Yield-Quote im 3-Jahres-Schnitt. Zudem habe sich die Übergewichtung von Unternehmensanleihen gegenüber Staatsanleihen ausgezahlt.
Mit der Gesamtnote 1,7 (Gut-) ist der Flossbach von Storch Foundation Growth SR Testsieger im Segment Offensive Stiftungsfonds. Hier lag laut Wagner die Gold-Quote mit acht bis zehn Prozent beständig am oberen Ende der zulässigen Bandbreite, wodurch er sich insbesondere im vergangenen Jahr in seiner Peergroup abheben konnte. „In der bisherigen Fondshistorie wurde die Flexibilität bei der zulässigen Aktienquote nahezu ausgeschöpft, was ihn im Vergleich unterdurchschnittliche Risikokennzahlen gibt,“ betont Wagner. Der US-Aktienmarkt werde im Fonds tendenziell übergewichtet. Bedeutende Sektoren seien Technologie, Finanzwesen, Gesundheitswesen und defensive Konsumwerte. Die diversifizierte Allokation in den Sektoren unterstreiche sein gutes Risikomanagement, so Wagner. Auf dem zweiten Platz folgen mit der Note 2,0 der SALytic Stiftungsfonds AMI I (a) und derFonds für Stiftungen Invesco. Letzterer weise über drei Jahre eine der niedrigsten Volatilitäten innerhalb der offensiven Stiftungsfonds auf und habe im vergangenen Jahr eine überdurchschnittliche Rendite erzielt. (DFPA/abg)
Die komplette Studie finden Sie hier.
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