Triodos warnt vor Greenwashing trotz neuer ESG-Regeln – EU-Nachhaltigkeitsrahmen unter Druck
Trotz neuer Namensrichtlinien der EU für nachhaltige Fonds bleibt die Gefahr von Greenwashing hoch. Darauf weist Nikkie Yamba-Pelzer, Impact-Managerin bei Triodos Investment Management, in einer aktuellen Analyse hin.
Zwar hätten über 670 Fonds irreführende Nachhaltigkeitsbegriffe aus ihren Namen gestrichen – doch viele investierten weiterhin Milliarden in fossile Unternehmen. Die am 21. Mai eingeführten ESMA-Leitlinien sollen mehr Klarheit über Nachhaltigkeitsversprechen von Fonds schaffen. Doch die neue Regulierung greift nach Ansicht von Triodos IM noch zu kurz. „Echte Nachhaltigkeit erfordert mehr als kosmetische Namensänderungen“, so Yamba-Pelzer. Notwendig seien strenge ESG-Screenings, aktives Engagement und transparente Berichterstattung.
Auch andere EU-Vorhaben wie die Überarbeitung der Offenlegungsverordnung SFDR oder die neue CSRD-Berichtspflicht stehen in der Kritik: Zwar sollen sie Bürokratie abbauen, könnten jedoch Standards verwässern und dem Greenwashing weiter Vorschub leisten. Triodos fordert deshalb eine eindeutige, verbindliche Definition für nachhaltige Anlagen – inklusive sozialer Kriterien und Maßnahmen zur Artenvielfalt.
Die EU müsse jetzt beweisen, dass sie es mit nachhaltigen Finanzmärkten ernst meint, so das Fazit. „Es reicht nicht, wenn nur das Label stimmt – das Kapital muss auch echte Transformation finanzieren“, betont Yamba-Pelzer. (DFPA/abg)
Triodos Investment Management (IM) ist ein weltweit agierender Impact Investor. Triodos IM ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Triodos Bank NV.