"UBS Global Real Estate Bubble Index": Blasenrisiko auf internationalen Wohnungsmärkten weiter gesunken
Laut der diesjährigen Ausgabe des „UBS Global Real Estate Bubble Index“ ist das Blasenrisiko auf den Wohnungsmärkten insgesamt weiter gesunken. Miami zeigt unter allen untersuchten Städten nun das höchste Blasenrisiko. Auch Tokio weist ein hohes Blasenrisiko auf – und Zürich, wobei es hier im Vergleich zum Vorjahr zu einem signifikanten Rückgang des Indexwerts gekommen ist. Ein erhöhtes Risiko besteht in Los Angeles, Toronto und Genf. Für die Studie hat UBS die Wohnimmobilienpreise von 25 Großstädten weltweit analysiert. Die realen Eigenheimpreise dürften vielerorts die Talsohle durchschritten haben.
An deutschen Städten sind Frankfurt und München auf den Plätzen elf und 17 vertreten. Beide Städte zeigten noch 2022 ein sehr hohes Risiko einer Immobilienblase. Seitdem sind die Märkte aufgrund steigender Hypothekarzinsen eingebrochen, wobei die realen Hauspreise seit ihren jeweiligen Höchstständen um rund ein Fünftel gefallen sind. Niedrigere erwartete Zinssätze in Verbindung mit einem geringen Angebot sollten zu einer graduellen Erholung der Preise führen, so UBS.
Gemäß dem Index ist das Risiko einer Immobilienblase in San Francisco, New York und São Paulo tief. In Europa fallen nach weiteren Rückgängen im Indexwert auch London, Paris, Stockholm und Mailand in diese Kategorie. Das Blasenrisiko in Warschau bleibt ebenfalls gering. São Paulo zeigt das niedrigste Blasenrisiko unter den analysierten Städten.
Die finanziell erschwingliche Wohnfläche für einen qualifizierten Arbeitnehmer im Dienstleistungssektor ist im Durchschnitt 40 Prozent kleiner als vor dem Anstieg der globalen Zinssätze im Jahr 2021. Die aktuellen Preisniveaus dürften bei den vorherrschenden erhöhten Zinssätzen nicht nachhaltig sein – insbesondere in Märkten mit hohen Wohneigentumsquoten. Eine signifikante Verschlechterung der Erschwinglichkeit führt jedoch nicht zwangsläufig unmittelbar zu einer Preiskorrektur.
In vielen städtischen Wohnungsmärkten hat die zunehmende Wohnungsknappheit, die sich in steigenden Mieten manifestierte, maßgeblich zur Stabilisierung der Preisniveaus beigetragen. Die realen Mieten sind in den letzten zwei Jahren im Durchschnitt um fünf Prozent gestiegen und haben das Einkommenswachstum größtenteils übertroffen. In den meisten untersuchten Städten hat sich das Mietwachstum in den letzten vier Quartalen sogar beschleunigt. Von der Angebotsseite ist keine Entlastung in Sicht, da hohe Zinssätze und gestiegene Baukosten den Wohnungsbau stark gebremst haben. Die Baugenehmigungen sind in den letzten zwei Jahren mehrheitlich zurückgegangen.
Die Dynamik auf den Wohnungsmärkten dürfte sich laut der Studie in den nächsten Quartalen verbessern: Steigende Mieten stützen die Nachfrage nach Wohneigentum in städtischen Gebieten. Sinkende Zinsen sollten den Kostenvorteil deutlich vom Mieten hin zum Kaufen verschieben. Sobald sich die Erschwinglichkeit verbessert, werden Ersterwerber wieder auf den Markt zurückkommen. Matthias Holzhey, Hauptautor der Studie bei UBS Global Wealth Management, folgert: „Die realen Eigenheimpreise in vielen Städten haben die Talsohle durchschritten. Der wirtschaftliche Ausblick wird mehr als in den letzten Jahren die Dynamik der künftigen Preisentwicklung bestimmen.“ (DFPA/AZ)
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Die UBS ist eine Schweizer Großbank mit Hauptsitzen in Zürich und Basel. Das Unternehmen wurde 1862 gegründet.