Vermögen verlagert sich – Millionärsschwund in Europa, Boom in den USA
Trotz globaler Unsicherheiten ist das Vermögen der Reichen 2024 weiter gewachsen – getrieben vor allem durch starke US-Börsen und die KI-Euphorie. Das zeigt der neue World Wealth Report 2025 des Pariser Beratungs- und IT-Dienstleistungsunternehmens Capgemini.
Demnach nahm die Zahl der High Net Worth Individuals (HNWI), also besonders reicher Einzelpersonen, weltweit um 2,6 Prozent zu – auf nun 22,8 Millionen Menschen. In Nordamerika wuchs die Millionärsbevölkerung um satte 562.000, in Europa hingegen schrumpfte sie. Deutschland verlor allein 41.000 HNWI.
Besonders auffällig: Die Zahl der Ultra-HNWI (ab 30 Millionen US-Dollar Vermögen) legte global sogar um 6,2 Prozent zu – ein Zeichen wachsender Vermögenskonzentration. Gleichzeitig bauen viele dieser Wohlhabenden ihre Portfolios um: Alternative Assets wie Private Equity und Krypto machen inzwischen 15 Prozent aus.
Ein zentrales Thema: Der Generationenwechsel. In den nächsten 15 Jahren sollen laut Capgemini weltweit Vermögen in Höhe von über 80 Billionen US-Dollar vererbt werden. 81 Prozent der Erben wollen dabei innerhalb von zwei Jahren ihre Vermögensverwalter wechseln. Die Branche steht vor einem Umbruch – weg vom klassischen Modell, hin zu KI-gestützter, digitaler und stärker auf nicht-finanzielle Services fokussierter Betreuung.
Capgeminins Tipp für die Branche: Vermögensverwalter, die jetzt nicht reagieren, riskieren massive Mittelabflüsse. Gefragt ist ein neues Verständnis von Kundennähe – hybrid, holistisch und technologiegestützt. (DFPA/abg)
Capgemini ist ein weltweit tätiges Beratungs- und IT-Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in Paris, das sich auf digitale Transformation, Technologie und Engineering-Services spezialisiert hat. Die Unternehmensgruppe beschäftigt rund 340.000 Mitarbeitende in über 50 Ländern und erzielte 2024 einen Umsatz von 22,1 Milliarden Euro. Mit dem Capgemini Research Institute betreibt sie einen eigenen Think-Tank, der regelmäßig Studien zu digitalen Entwicklungen und wirtschaftlichen Trends veröffentlicht.