Wissenschaftliche Studie zeigt hohe Kostenunterschiede im Kryptohandel
Erste strukturiert durchgeführte Testkäufe im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie der privaten Hochschule Frankfurt School of Finance & Management („Frankfurt School“) haben deutliche Unterschiede bei den Handelskosten für Kryptowerte offengelegt. Getestet wurden die tatsächlich anfallenden Kosten für unterschiedliche Werte und Ordergrößen bei sechs Anbietern. Das meldet der Online-Broker Flatex.
Die Gesamtkosten für einen „Roundtrip“ – sprich dem unmittelbar nacheinander ausgeführten Kauf und Verkauf der jeweiligen Kryptowerte – können demnach bis zu 5,3 Prozent des Orderwerts betragen. Der im Test günstigste Anbieter war in allen Konstellationen Flatex, mit einem durchschnittlichen Preisvorteil von rund 50 Euro je Transaktion.
Die Testkäufe sind Teil einer Studie der Frankfurt School zu den Kosten im Kryptohandel im Auftrag des Online-Brokers FlatexDegiro und wurden hierfür in wöchentlichen Runden von Mitte Februar bis Anfang März von der Frankfurt School Student Consulting unter Leitung von Prof. Dr. Olaf Stotz durchgeführt.
Der Vergleich berücksichtigt aktuell die Anbieter Bison, Bitpanda, Flatex, N26, Smartbroker+ und Trade Republic. Gekauft und verkauft wurden die beiden liquiden und nach Marktkapitalisierung größten Kryptowerte Bitcoin und Ethereum, sowie der weniger liquide Dogecoin. Die Ordergrößen bei den Testkäufen betrugen circa 500 Euro, 2.000 Euro und 10.000 Euro, verglichen wurden die Kosten für einen Roundtrip. Die Studie wird über einen Zeitraum von zwölf Monaten laufen und gegebenenfalls weitere Anbieter im Kryptohandel einbeziehen.
Bei Flatex betrugen die Gesamtkosten für einen Roundtrip unabhängig von der Ordergröße bei den liquiden Kryptowerten Bitcoin und Etherum maximal 1,2 Prozent sowie 1,3 Prozent beim weniger liquiden Dogecoin. Der nachfolgende Anbieter (Smartbroker+) lag in den Testkäufen – selbst im günstigsten Fall – mit mindestens 2,1 Prozent bereits rund 60 Prozent über den Gesamtkosten bei Flatex. In der Spitze lagen die Preise der Wettbewerber sogar bei über dem Vierfachen, beispielsweise bei Bitpanda und Trade Republic. Olaf Stotz, Professor für Asset Management und Pension Economics und Leiter der Studie: „Im Kryptohandel können Broker viele Kosten verstecken. Unsere langfristig ausgelegte unabhängige Studie möchte diese Kosten aufdecken und somit den Anlegern helfen, ihre Anlagerenditen zu verbessern.“ (DFPA/mb1)
Die Flatex AG betreibt eine Online-Brokerage-Plattform. Das Unternehmen wurde im April 2006 gegründet.