Zukunft des Euro: Digitales Geld im Alltag und Finanzmarkt

„Der digitale Euro soll keine Ersatzlösung für bestehende Produkte sein", betonte Bundesbankvorstand Burkhard Balz auf einer gemeinsamen Konferenz der Bundesbank und der Oesterreichischen Nationalbank. Er solle ein zusätzliches Angebot schaffen, um der Bevölkerung in einer digitalen Zukunft den Zugang zu Zentralbankgeld zu bieten.

Auf der Konferenz diskutierten Experten aus der Finanzindustrie, Handel und Verbraucherschutz über die Zukunft des Euro. Dabei sprachen sie darüber, wie sich digitales Zentralbankgeld auf den alltäglichen Zahlungsverkehr und den Finanzmarkt auswirken könnte. Petia Niederländer, Direktorin der Oesterreichischen Nationalbank und dort zuständig für Zahlungsverkehr sowie Alexandra Hachmeister, Leiterin des Bereichs „Digitaler Euro" bei der Bundesbank, moderierten jeweils ein Panel.

Digitaler Euro im Alltagszahlungsverkehr

Im Zentrum der Diskussion stand die Frage, wie der digitale Euro gestaltet sein müsse, um einen Mehrwert für Bevölkerung, Händler und Finanzdienstleister zu schaffen. Die Fachleute diskutierten unter anderem Aspekte des Verbraucherschutzes und betonten, dass ein digitaler Euro sich in heute bestehende Bezahlsysteme integrieren lassen müsse. Insbesondere Bankenvertreter hoben hervor, dass er nur dann einen Vorteil bringe, wenn für den digitalen Euro keine neue Infrastruktur geschaffen werden müsse.

Mit Blick auf den alltäglichen Zahlungsverkehr würden Zentralbanken und Privatsektor eine gemeinsame Verantwortung tragen, so Petia Niederländer: „Wir müssen gemeinsam sicherstellen, dass das Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher in die Zahlungsinfrastruktur erhalten bleibt, egal ob es um digitale Zahlungen, den Bargeldverkehr oder neue digitale Währungen wie den digitalen Euro geht." So diskutierten die Experten auch darüber, welche Rolle Händler und Banken dabei spielen, um die Akzeptanz des digitalen Euro zu fördern.

Ein weiterer Themenschwerpunkt der gemeinsamen Konferenz war der Nutzen von digitalem Zentralbankgeld im Wholesale-Bereich, besonders im Wertpapiersektor. Den Teilnehmenden zufolge könnte digitales Zentralbankgeld dazu beitragen, die Abwicklung von Wertpapieren, auch unter Zuhilfenahme der Distributed Ledger Technology, zu transformieren. In diesem Zusammenhang diskutierten die Experten vor allem auch den aktuellen Lösungsraum im Eurosystem. Dabei sprachen sie sich nahezu geschlossen für die von der Bundesbank entwickelte und derzeit getestete Trigger-Lösung aus. Sie könnte zeitnah und mit geringen Rüstkosten einen Beitrag leisten, die immer noch teilweise papierhafte Emission von Wertpapieren zu digitalisieren. (DFPA/mb1)

Die Deutsche Bundesbank ist die Zentralbank der Bundesrepublik Deutschland. Zentrales Geschäftsfeld ist die Geldpolitik des Eurosystems. Zu den weiteren Aufgaben gehören das Finanz- und Währungssystem, die Bankenaufsicht, der unbare Zahlungsverkehr sowie das Bargeld.

www.bundesbank.de

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