Zwischen Bedarf und Belastung: Die Zukunft des Pflegeimmobilienmarkts

Kaum eine gesellschaftliche Entwicklung verändert Deutschland so tiefgreifend wie der demografische Wandel. Die alternde Bevölkerung hinterlässt deutliche Spuren – auch auf dem Markt für Sozial- und Pflegeimmobilien. Denn schon heute besteht ein hoher Bedarf an Pflegeplätzen und ambulanten Angeboten. Es wächst der Druck, wohnortnahe und qualitativ hochwertige Pflegeangebote auszubauen. Das merkt der Immobiliendienstleister Savills an.

Besonders relevant für die Nachfrage nach Pflegeimmobilien sei die Entwicklung bei den Hochbetagten. Während unter den 65- bis 70-Jährigen weniger als sechs pflegebedürftig sind, liegt der Anteil bei den 85- bis 90-Jährigen bei 54 Prozent. Diese Altersgruppe wächst überdurchschnittlich stark. Gleichzeitig könnte nach der Pflegevorausberechnung des Statistischen Bundesamtes die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2050 um 27 bis 43 Prozent zunehmen – der Bedarf an stationären Pflegeplätzen sogar um bis zu 66 Prozent.

Aktuell fehlen in Deutschland rund 2,2 Millionen altersgerechte Wohnungen. Angesichts des demografischen Drucks stößt die häusliche Pflege zunehmend an ihre Grenzen. Schon heute werden 84 Prozent aller Pflegebedürftigen zu Hause betreut – meist durch Angehörige oder ambulante Dienste. Um die Selbstständigkeit älterer Menschen zu unterstützen und eine Überlastung informeller Pflegenetze zu verhindern, seien dringend mehr Angebote im Bereich Betreutes Wohnen und zusätzliche stationäre Pflegeplätze notwendig.

Betreiber und Investoren sehen sich mit gravierenden Herausforderungen konfrontiert. Der Fachkräftemangel – rund 200.000 Stellen sind unbesetzt – beeinträchtigt die Pflegequalität und treibt die Lohnkosten. Gleichzeitig steigen Bau- und Betriebskosten durch Materialengpässe, unterbrochene Lieferketten und strengere Umweltauflagen. Hinzu komme der Sanierungsdruck: Ein Drittel der Pflegeheime ist über 40 Jahre alt und modernisierungsbedürftig. Die föderale Gesetzgebung erschwere zusätzlich die Planung, da jedes Bundesland eigene Vorgaben hat. Auch ESG-Anforderungen sorgten für Unsicherheit – vor allem kleinere Betreiber geraten an ihre Grenzen, während größere Investoren sie zunehmend strategisch integrieren.

Der Ausbau hinke dem Bedarf deutlich hinterher – bis 2040 fehlen rund 300.000 Pflegeplätze. Dennoch bleibe der Markt attraktiv: Der demografische Wandel sichere eine stetige Nachfrage, innovative und nachhaltige Konzepte profitieren von Förderungen und stabilen Mieteinnahmen. Auch die gesellschaftliche Akzeptanz für gute Pflege wachse. Die Umnutzung bestehender Gebäude, etwa zu Betreutem Wohnen, bietet zusätzliche Chancen – vorausgesetzt, Politik und Genehmigungsprozesse ziehen mit. (DFPA/mb)

Savills plc ist ein weltweit tätiges Immobilien-Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in London. Tätigkeitsschwerpunkte sind Beratungs-, Management- und Transaktionsdienstleistungen.

www.savills.de

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