Alternative Investments - eine Asset-Klasse für sich
Private Equity oder Private Debt, Verbriefungsstrukturen, Hedgefonds oder die Investition in Beteiligungen, Rohstoffe oder Infrastrukturanlagen: Alternative Investments haben sich als eigene Asset-Klasse im Markt etabliert. Sie sind komplex und facettenreich und nehmen an Bedeutung in institutionellen Portfolios zu. EXXECNEWS INSTITUTIONAL sprachen mit Dr. Sofia Harrschar, Country Head Luxembourg und Head of Alternative Investments & Structuring bei Universal Investment, über die Bedeutung und Verantwortung von alternativen Investments und die Rolle der Universal Investment Gruppe in dieser Asset-Klasse.
ENI: Wie ist Universal Investment im Bereich alternativer Investments aufgestellt?
Dr. Harrschar: Kurz gesagt: Bestens. Mit unseren Plattformen in Deutschland, Luxemburg und Irland können wir institutionellen Investoren und Asset Managern passgenaue Umsetzungen von Fondsstrukturen für ihre weltweiten Investments ermöglichen. Deutschland ist einer der großen Kapitalmärkte in Europa. Hier bewegen sich viele Investoren, die Anlagemöglichkeiten suchen und sich dabei immer häufiger für Alternative Investments entscheiden. Und das macht den Markt daher auch mehr und mehr für internationale Anlagespezialisten attraktiv. Luxemburg wiederum steht traditionell für Alternative Investments. Dieser Standort hat schon viel früher ein effizientes reguliertes Umfeld sowohl für die Administration als auch für den Vertrieb von Alternatives geboten. Ein Grund dafür, dass dieser Standort international viel Volumen angezogen hat. Der Schwerpunkt der Alternative Investments in Luxemburg liegt im Bereich Private Equity, allerdings gewinnen Private Debt Investments zunehmend an Bedeutung. Unser dritter Standort ist Irland – relativ neu in unserer Unternehmensgruppe. Ein Markt, der auch dadurch bedeutend ist, da er eine kulturelle Nähe zu den USA hat. Viele Hedge- und Flugzeug-Finanzierungsfonds werden hier aufgelegt.
Wir können auf unseren Plattformen sehr gut verfolgen, wie sich unsere Kunden in puncto Investments in Alternatives bewegen. 90 Prozent der Fondsstrukturen sind traditionell noch in Luxemburg beheimatet. In den letzten Jahren ist aber das Interesse an der deutschen Plattform gewachsen und mittlerweile auch an der irischen.
Und bestens auch deswegen, weil wir ein starkes Team haben. Ohne dieses Team würde kein Standort und kein Umsetzungswunsch unserer Kunden funktionieren. Wir haben ein hohes Commitment unseren Kunden gegenüber und eine große Leidenschaft für Alternative Investments.
ENI: Welche Bedeutung haben alternative Investments heute in den Portfolios institutioneller Inves toren?
Harrschar: Eine große Bedeutung. Ich beschäftige mich seit über 20 Jahren mit Alternative Investments für institutionelle Investoren sowohl auf der internationalen als auch auf der nationalen Ebene und kann sagen, dass es eine erhebliche Veränderung gegeben hat. Wir sehen das auf unseren Plattformen, wo wir einen starken Anstieg von Strukturen in Alternatives haben. Innerhalb einer Dekade haben sich die Volumina auf rund 80 Milliarden Euro gut verzehnfacht. Begrenzungen ergeben sich bei einem Großteil der institutionellen Investoren durch eine Regulierungsanforderung des Gesetzgebers. Versorgungswerke können beispielsweise nur bis zu 15 Prozent in Beteiligungen investieren. Einige Investoren würden gerne diese Quote steigern, und bei anderen ist noch Luft nach oben.
In Deutschland steht die Betrachtung des Risikos im Vordergrund. Im internationalen Vergleich, insbesondere in den USA, wird stärker auf die Chancen geschaut, was zu der starken Entwicklung der Private Markets beigetragen hat. Es gibt auch historische Gründe für die unterschiedliche Entwicklung der Asset-Klasse in den USA und Europa. In Europa wurden Unternehmen größtenteils von Banken finanziert, während in den USA der Kapitalmarkt als Finanzierungsweg bedeutender war. Damit gab es für institutionelle Investoren in den USA mehr Möglichkeiten, in Private Markets zu investieren. …