Erhebung von Unternehmensdaten ist Wettbewerbs- und Kostenfaktor
Das Compliance Management und das Berufsbild des Compliance Officers bewegen sich in einem dynamischen Markt. Die Anzahl an Gesetzen, Regeln und die Kontrolle der Aufsichtsinstanzen in Bezug auf deren Einhaltung hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Diese technischen und rechtlichen Umwälzungen verlangen neue Skills und Technologien. Daher entwickelt sich der Zugriff auf Wirtschafts- und Unternehmensdaten für Unternehmen zu einem relevanten Wettbewerbs- und auch Kostenfaktor, schreibt Daniel Brunzema, Country Manager Deutschland von Company.info, in EXXECNEWS 15/2019.
Noch bis vor wenigen Jahren wurde der Arbeitsbereich Compliance von vielen Unternehmen häufig nur als zusätzlicher Kostenposten wahrgenommen. Mittlerweile werden in vielen Unternehmen und Institutionen große Summen für die Abteilung Risk & Compliance budgetiert. Die Risiken aus Geschäftsbeziehungen und Handel sind angestiegen und beziehen sich nicht mehr nur auf einen möglichen Reputationsverlust. Das geänderte Geldwäschegesetz (GwG) hat beispielsweise die Compliance-Verpflichtungen der Unternehmen erweitert. Dies betrifft insbesondere die Dokumentationsverpflichtungen, ein erheblicher Mehraufwand für Unternehmen und Compliance-Officer. Hinzu kommt, dass das GwG und die EU-Datenschutz-Grundverordnung in Teilbereichen noch in Widerspruch zueinander stehen, was die Einhaltung aus Sicht der Compliance natürlich erschwert.
Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen schaffen Datentransparenz
Im Zeitalter der digitalen Transformation nutzen Unternehmen zunehmend Datenintelligenz, um Kundenaufträge effizient und effektiv abzuwickeln, die notwendige Überprüfung von Firmen vorzunehmen und somit die Sicherheit von Geschäftsverbindungen zu gewährleisten. Viele Unternehmen verlieren jedoch aufgrund von schlechter Datenqualität sowie kleinteiligen und langsamen Prozessen bei der Erhebung internationaler Wirtschafts- und Unternehmensdaten zu viel Zeit und Geld. Das liegt daran, das diese Organisationen ihr Compliance Management-System noch nicht vollständig im Unternehmen implementiert haben – was die Gefahr unentdeckter Compliance-Risiken erhöht. Zudem ist die Systemlandschaft, in der die Kundendaten gespeichert werden, in vielen Organisationen noch nicht optimiert und dadurch wenig zuverlässig. Viele Compliance-Aktivitäten müssen mit hohen personellen Ressourcen noch manuell durchgeführt werden und sind daher sehr kostenintensiv.
Neue Technologien wie die Künstliche Intelligenz und das sogenannte Maschinelle Lernen versprechen hier einen entscheidenden Fortschritt. Die Ergebnisse aus den Algorithmen sind aber nur so gut wie die Daten, mit denen sie gefüttert werden. Aber gerade die Verfügbarkeit von validen Daten ist ein großes Hindernis auf dem Weg zu optimierten Compliance-Prozessen. Je größer eine Organisation ist, umso mehr Software-Tools werden bei der Customer Due Diligence, der Überprüfung von Kundenbeziehungen, herangezogen. Oftmals ist die Anzahl dieser Tools im Laufe der Jahre so angewachsen, weil nicht jedes Tool über die richtigen Funktionalitäten für alle Anforderungen verfügte. Die enorme Vielfalt an Systemen innerhalb einer Organisation verursacht inzwischen erhebliche Probleme. Eine effiziente Compliance-Arbeit ist fast nicht möglich, wenn die Systeme nicht miteinander kommunizieren. Deshalb arbeiten beispielsweise vielen Banken und Finanzdienstleister daran, ihre Systeme zu verschlanken und alle Daten-Prozesse zu einem kompakten System zusammenzufügen, das einen fundierten Customer-Due-Dilligence-Prozess und ein KYC-Check (Know Your Customer) ermöglicht.
Compliance misst Data Analytics höchste Relevanz zu
Wie aktuell das Thema Daten für die Compliance ist, zeigt die Umfrage „Future of Compliance 2018“ von Deloitte und der Quadriga Hochschule Berlin unter 356 Compliance-Verantwortlichen von Unternehmen. Darin wurde das Thema Data Analytics an vorderster Stelle der Technologien genannt, deren Auswirkungen auf die Compliance-Tätigkeit am höchsten eingeschätzt werden. Aber auch Themen wie das Internet der Dinge, Künstliche Intelligenz, Robotic oder Smart Contracts bewerten 87 Prozent der Umfrage-Teilnehmer als relevant für die Zukunft ihrer Compliance-Tätigkeit.
Dabei müssen Lösungen kein Zukunftsthema sein. Viele Daten-Anwendungen für die Compliance arbeiten bereits heute effektiv und effizient mit den Mitteln der Künstlichen Intelligenz und des Maschinellen Lernen. System wie das von Company.info setzen mit ihrem Sharing-Modell konsequent auf eine kostengünstige Verfügbarkeit von Daten aus validen Quellen wie dem Handelsregister und dem Bundesanzeiger. Zudem verknüpfen sie unzählige Wirtschafts- und Unternehmensdaten mit Hilfe intelligenter Technologie und bilden damit unter anderem komplexe Unternehmens- und Beteiligungsstrukturen anschaulich ab (siehe Grafik: Shareholder-View). Der Compliance steht damit eine bisher nicht gekannte Transparenz und Informationsdichte zur Verfügung. Auf diese kann in einer vollständig global vernetzen Wirtschaft heute kein Unternehmen mehr verzichten, dass in Zeiten zunehmender regulatorischer Anforderungen und aufkommender Embargo-Maßnahmen rechtsicher und zugleich effizient handeln muss.