Kommentar: USA als Hochrisiko-Standort
Statt des erhofften Aufschwungs dank Trumps Wirtschaftspolitik befürchten Investoren inzwischen das Gegenteil. Der amerikanische Topökonom Joseph Stiglitz erwartet in einem Interview mit dem Handelsblatt eine "verheerende" Stagflation in den USA und großen Schaden für die Weltwirtschaft.
Der Wirtschafts-Nobelpreisträger Joseph Stiglitz prophezeit eine düstere Entwicklung der US-Wirtschaft. Der Professor an der Columbia University räumt entschieden mit den großen Versprechungen von Präsident Donald Trump auf. Die Gefahr, dass Unternehmen wegen dessen Zollpolitik und der angekündigten Steuersenkungen in die USA abwandern, schätzt der amerikanische Ökonom als überschaubar ein. "Einige werden kommen", sagte der Handelstheoretiker in einem Interview mit dem "Handelsblatt". "Aber insgesamt sind die USA derzeit doch ein schrecklicher Ort für Investitionen, gewissermaßen ein Hochrisiko-Standort."
Trump sei "außerordentlich unwissend, was ökonomische Fragen angeht", urteilt Stiglitz. Auch "wirklich kompetente Wirtschaftsberater" sehe er nicht. "Seine Steuersenkungen etwa werden das Handelsdefizit ausweiten, so wie es in seiner ersten Amtszeit bereits passiert ist - Trump hat also nicht nur keine Strategie, er hat auch keine Ahnung", meint der Nobelpreisträger. Trumps radikale Politikwende stelle "nicht nur für die US-Wirtschaft ein Großrisiko dar, sondern für die gesamte Weltwirtschaft".
Bereits nach Trumps Steuersenkungen 2017 seien die Investitionen der Unternehmen nicht gestiegen, nur die Aktienkurse. "Aber das hat keine wirklich nachhaltigen Auswirkungen auf die Wirtschaft. Und dieses Mal steigen noch nicht mal mehr die Aktienkurse." Stiglitz ist überzeugt, dass "der Pessimismus siegt", also Steuersenkungen die Wirtschaft nur kurzfristig ankurbeln würden. (DFPA/abg)
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