Analyse: Private-Equity-Fonds mit starkem ESG-Fokus zeigen Outperformance
Börsennotierte Private-Equity-Fonds (PE-Fonds) mit einem starken ESG-Ansatz erzielen laut einer Analyse des globalen Beratungsunternehmens Alvarez & Marsal (A&M) eine überdurchschnittliche finanzielle Performance. Um das Wertschöpfungspotenzial von ESG zu messen, wurden in der Studie die Ergebnisse von 16 börsennotierten PE-Fonds mit einem Vermögen von 6,3 Billionen US-Dollar und rund 1.800 Portfoliounternehmen bewertet.
PE-Fonds mit einem starken ESG-Fokus haben seit 2020 laut Studie ihre schlechten bewerteten Mitbewerber um insgesamt 77 Prozent übertroffen und gleichzeitig wettbewerbsfähige interne Renditen erzielt. Auch die Transaktionswerte waren höher: Bei Portfoliounternehmen, die über ESG berichteten, stiegen die Transaktionswerte um insgesamt 45 Prozent. Darüber hinaus stiegen die Umsatzmultiplikatoren um durchschnittlich 30 Prozent.
Die Ergebnisse deuteten auf einen Zusammenhang zwischen der ESG-Performance und der Unternehmensbewertung hin. Dies unterstreiche die Chance für PE-Fonds, durch ESG-Initiativen zusätzlichen Wert zu schaffen - insbesondere da das typische Exit-Fenster von drei bis fünf Jahren mit dem Nachhaltigkeitsmeilenstein 2030 zusammenfällt. Trotz des positiven Zusammenhangs mit der Bewertung veröffentlichten nur 21 Prozent der rund 1.800 PE-finanzierten Unternehmen in der Studie ESG-Berichte, was deutlichen Raum für Verbesserungen signalisiere. Der Umfang der ESG-Offenlegungen variiere je nach Branche erheblich.
„Wir sehen einen direkten Zusammenhang zwischen der ESG-Ausrichtung eines Unternehmens und einer niedrigeren Risikobewertung", sagt Will Rhode, EMEA (Europe, Middle East, Africa) ESG Lead bei Alvarez & Marsal. „Fonds und Unternehmen haben daher einen starken Anreiz, sich frühzeitig auf ESG-positive Maßnahmen zu konzentrieren, insbesondere angesichts der Beschleunigung der Nachhaltigkeitsagenda bis zum Meilensteinjahr 2030."
A&M hat fünf wichtige strategische Hebel für die ESG-gesteuerte Wertschöpfung identifiziert. Dazu gehören Dekarbonisierung und Energiemanagement, die Neuausrichtung der Lieferkette, ESG-orientierte Beschaffung, die Optimierung der Infrastruktur für Transport und Logistik sowie verbesserte Recycling- und Abfallmanagementpraktiken. (DFPA/mb)
Alvarez & Marsal ist ein 1983 in New York City gegründetes Beratungsunternehmen, das unter anderem in den Bereichen Turnaround-Management, Sanierungsberatung, Krisen- und Interims-Management tätig ist.