Scope: Anfängliche Weichkosten Geschlossener Immobilien-AIF sinken
Die Ratingagentur Scope (Berlin) hat die Gebührenstruktur der elf im Jahr 2014 emittierten Geschlossenen Alternativen Investmentfonds (AIF) mit 56 Fonds aus den Vorjahren verglichen, die nicht nach Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) reguliert sind. Es handelt sich ausschließlich um Fonds, die in deutsche Immobilien investieren. Das Ergebnis der Untersuchung: Die Kosten zu Beginn der Fondslaufzeit sind niedriger als bisher, weil sie gleichmäßiger auf die Laufzeit der Beteiligung verteilt werden.
Während die anfänglichen Weichkosten (Initialkosten) der betrachteten Fonds aus den Jahren vor 2014 im Durchschnitt 15,4 Prozent des Eigenkapitals betrugen, müssen Anleger für neue Immobilien-AIF im Durchschnitt bislang 11,6 Prozent aufwenden. Das entspricht einem Rückgang um fast einem Viertel.
Im Gegensatz dazu fallen die laufenden Fondskosten bei den nach KAGB konzipierten Beteiligungen höher aus. Bei Fonds, die in den Jahren vor 2014 aufgelegt wurden, betrugen die laufenden Kosten im Durchschnitt 5,1 Prozent der erwarteten jährlichen Gesamteinnahmen. Die in 2014 aufgelegten Immobilien-AIF weisen durchschnittlich Kosten in Höhe von 11,7 Prozent der prognostizierten jährlichen Gesamteinnahmen aus. In den höheren laufenden Kosten spiegelt sich laut Scope Ratings auch der regulatorische Mehraufwand - zum Beispiel in Form von Kosten für die Verwahrstelle und die jährliche Bewertung der Fondsobjekte - wider.
Die Berliner begrüßen die geringere anfängliche Kostenbelastung der neuen AIF und die gleichmäßigere Verteilung der Gebühren über die Fondslaufzeit. Diese Entwicklung reflektiere neben den regulatorisch bedingten Kostenstrukturen auch die Wandlung der Fondsanbieter von reinen Initiatoren hin zu Asset-Managern. Darüber hinaus werde die Investitionsquote der Fonds erhöht.
Quelle: Newsletter Analysis Kompakt, Scope Ratings
Die 2002 gegründete Scope-Unternehmensgruppe ist eine bankenunabhängige Ratingagentur mit Sitz in Berlin. Sie ist auf das Rating von Unternehmen, Anleihen, Fonds und Zertifikaten spezialisiert und analysiert Vermögenswerte in Höhe von 1,2 Billionen Euro (Assets under Analysis 2011). (TH1)