Aus dem Licht in den Schatten: Wie "Schatten-Kohlenstofffinanzierung“ den grünen Wandel behindert
Die EU-Regulierung konzentriert sich in erster Linie auf die Verhinderung von Greenwashing bei Privatkundenfonds und die Dekarbonisierung des Bankensystems. Die Verflechtung von Offshore-Finanzierungen und das Schattenbankensystem bleiben unberührt. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Universität Witten.
Diese blinden Flecken untergraben laut der Ergebnisse der Forscher ernsthaft die Wirksamkeit der Regulierung, da die Offshore-Finanzierung die Verschleierung von Finanzströmen ermöglicht. So erleichtert Schattenbankwesen alternative Finanzierungen für Unternehmen mit hohem CO₂-Ausstoß. Auf der Grundlage von qualitativen Experteninterviews und Finanzmarktdaten erklärt das Papier „Out of the Light, Into the Dark: How 'Shadow Carbon Financing' Hampers the Green Transition and Increases Climate-related Systemic Risk“, wie der Offshore-Schattenbanking-Nexus den grünen Übergang behindert. Dies geschehe zum Beispiel über Kreditverbriefungen, die Übertragung von Emissionsrisiken oder Anleihefinanzierungen.
In den letzten Jahren habe es große regulatorische Anstrengungen gegeben, um das Finanzsystem auf die Finanzierung des Übergangs zu einer kohlenstofffreien Wirtschaft und den Ausstieg aus der Kohlenstofffinanzierung zu lenken, so die Autoren. Dafür bringen sie mehrere Beispiele für die Verlagerung von Finanzströmen weg von regulierten und transparenten Finanzierungsformen hin zu weniger regulierten und undurchsichtigeren Schattenfinanzierungskanälen für Kohlenstoff. Folglich argumentieren sie, dass die Schattenfinanzierung von Kohlenstoff auch ein erhebliches systemisches Risiko darstellen kann, da sich klimabezogene Risiken (z. B. gestrandete Vermögenswerte) zunehmend in weniger regulierten Teilen des Finanzsystems ansammeln. (DFPA/abg)
Den vollständigen Report, der von der Deutsche Forschungsgemeinschaft (German Research Foundation (DFG) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wurde, finden Sie hier.