Deutsches Maklerrecht muss überarbeitet werden
Die RICS Deutschland, der Berufsverband für Immobilienfachleute fordert nach eigenen Angaben von der Bundesregierung eine umfassende längst überfällige Maklerrechtsreform in Deutschland. Das Maklerrecht sei veraltet und stoße bei den Vertragspartnern der Immobilienmakler auf Unverständnis.
Gerhard K. Kemper, Mitglied des Vorstandes der RICS Deutschland: „Das deutsche Maklerrecht stammt aus dem 19. Jahrhundert. Seitdem hat sich einiges geändert, das Maklerrecht nicht. Anstatt eine Maklerrechtsreform zu erarbeiten schielt die Politik nur auf die Wählerstimmen der Wohnungsmieter und offeriert das Bestellerprinzip und jetzt auch noch ein Widerrufsrecht bei Maklerverträgen.“
Der RICS Deutschland fordere unter anderem einen einheitlichen Fachkundenachweis, einschlägige Berufserfahrung und eine Haftpflichtversicherung als Voraussetzung für eine selbstständige Maklertätigkeit. Eine Gewerbeerlaubnis sei nicht ausreichend, um den wirtschaftlichen Schaden zu vermeiden, der durch fehlerhafte Maklerleistung entstehen könne. Weiterhin sei eine gesetzliche Vorgabe erforderlich, die eine Schrift- oder Textform bei Maklerverträgen vorschreibe. Es müsse auch eine schriftliche Zustimmung des Vermieters oder Verkäufers vorliegen, bevor Kauf- und Mietinteressenten Maklerangebote erhalten. Die Beauftragung von Untermaklern solle zustimmungspflichtig werden. Provisionen bei Wohnungsvermietungen sollen durch den Marktmechanismus reglementiert werden. Daneben solle die provisionspflichtige Partei ausdrücklich ihre Zustimmung vor Beginn der Maklertätigkeit in Textform erteilen.
Quelle: Pressemitteilung RICS
Die RICS - The Royal Institution of Chartered Surveyors - wurde 1868 in Großbritannien gegründet und erhielt 1881 die königliche Charta. Heute ist die RICS ein weltweiter Berufsverband für Immobilienfachleute mit über 100.000 qualifizierten Mitgliedern in mehr als 140 Ländern. Die RICS Deutschland wurde 1993 in Frankfurt am Main gegründet und hat 3.000 Mitglieder. Zu den Aufgaben der RICS Deutschland gehören die Aus- und Fortbildung, die Förderung des Berufsstandes und die Wahrung von fachlichen und ethischen Standards. (MLN1)
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