Verbraucherzentrale Bundesverband: „EU-Finanzmarktpolitik setzt falsche Signale“
Im vergangenen Monat hat die neue Europäische Kommission ihr Arbeitsprogramm zur Stärkung des Finanzsektors in Europa vorgestellt. Als zentrales Ziel gelten die Überwindung wirtschaftlicher Stagnation und die Reduzierung von Arbeitslosigkeit in Europa. Der direkte Zugang zu Kapitalmärkten soll die Abhängigkeit der Wirtschaft von Banken verringern und die Finanzierung von Infrastruktur und Unternehmen verbessern. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) sieht darin keinen geeigneten Weg zur Überwindung der schlechten wirtschaftlichen Lage und warnt vor Rückschritten bei der Regulierung des Finanzsektors.
„Die Ziele der Kommission sind richtig. Europa braucht ausgeglichenes Wachstum, das Arbeitsplätze schafft und bei Verbrauchern ankommt. Die bisher erreichten Reformen bei der Regulierung von Finanzmärkten dürfen aber nicht zurück gedreht werden“ warnt Klaus Müller, Vorstand des vzbv, anlässlich der am 4. Dezember 2014 stattgefundenen Konferenz „Banken und Finanzmärkte: sicher und langfristig?“.
Bei der Überwindung der wirtschaftlichen Stagnation in erster Linie auf eine Finanzierung durch die Kapitalmärkte zu setzen, sei der falsche Weg. So würden Kurzfristdenken und riskante Geschäftsmodelle gefördert - beides Dinge, die für die Finanzkrise mitverantwortlich waren.
Quelle: Pressemitteilung Verbraucherzentrale Bundesverband
Der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation von 41 Verbraucherverbänden. Der im Jahr 2000 gegründete Verbraucherverband vertritt die Interessen der Verbraucher gegenüber Politik, Verwaltung, Justiz, Wirtschaft und Öffentlichkeit. (TH1)