Wohnbeschlüsse: Zu viel Fokus auf Regulierungsmaßnahmen
Der Interessenverband Zentraler Immobilien Ausschuss (ZIA) sieht die wohnungspolitischen Ergebnisse des Koalitionsausschusses zurückhaltend. „Die Beschlüsse sind in weiten Teilen schwierig. Wir begrüßen zwar grundsätzlich alle Fortschritte, die den Wohnungsbau in Deutschland beschleunigen könnten. So ist die Aussicht auf einen Gesetzentwurf zur Änderung des Baugesetzbuchs eine gute Überlegung, wenn der Gesetzentwurf richtig ausgestaltet ist. Allerdings steht zu befürchten, dass es eher zu Verschlimmbesserungen kommen könnte“, kommentierte ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner die Beschlüsse des Koalitionsausschusses. Es wurde sich vor allem auf regulierende Maßnahmen verständigt. „So wird es beim Wohnungsbau aber nicht schneller gehen.“
„Wenig überraschend werden nunmehr Regulierungen wie Mietpreisbremse und Veränderungen beim Mietenspiegel sowie neuerdings veränderte Vorkaufsrechtes Wohnungsbauinvestoren und -bestandshalter weiter verunsichern. Finanzielle Anreize werden lediglich geprüft oder stehen unter Finanzierungsvorbehalt.“
Es bleibe zu hoffen, dass die „Abschreibung Energetischer Sanierung“ nach jahrelanger Diskussion endlich Wirklichkeit werde. Chancen biete die Realisierung beschleunigender oder vereinfachender Maßnahmen aus der Baulandkommission, so Mattner.
Beim Treffen der Koalitionsspitzen am Sonntagabend hatten sich die Spitzenvertreter der Großen Koalition auf ein umfangreiches Paket und eine Verstärkung der Rechte für Mieter sowie Käufer von Eigenheimen geeinigt. Demnach wird die 2015 eingeführte Mietpreisbremse bis 2025 verlängert und zudem zugunsten der Mieter verschärft. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung ZIA
Der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA) mit Sitz in Berlin ist eine Interessenvertretung der deutschen Immobilienwirtschaft. Er hat die Verbesserung des wirtschaftlichen, rechtlichen, steuerlichen und politischen Umfelds der Immobilienbranche zum Ziel. Als Unternehmer- und Verbändeverband sind im 2006 gegründeten ZIA mehr als 28 Mitgliedsverbände zusammengeschlossen, die für rund 37.000 Unternehmen der Branche sprechen.