ZIA: Absenkung des Systemrisikopuffers ist "längst überfälliger Schritt"
Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) begrüßt die Entscheidung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), den sektoralen Systemrisikopuffer für Wohnimmobilienfinanzierungen von zwei auf ein Prozent abzusenken (DFPA berichtete). Der Systemrisikopuffer war Anfang 2022 für Kreditinstitute eingeführt worden, um mögliche Turbulenzen und Kreditausfälle abfedern zu können. Der ZIA hatte in seinen Positionen immer wieder eine Neubewertung des Systemrisikopuffers gefordert.
„Angesichts der Preisrückgänge und einer deutlichen Verringerung der Risiken im Wohnimmobiliensektor war ein solcher Schritt mehr als überfällig“, sagt ZIA-Hauptgeschäftsführerin Aygül Özkan. „Die aktuelle Lage hätte auch eine komplette Streichung durchaus erlaubt, da die Banken gut durch die Krise gekommen und weiterhin ausreichend kapitalisiert sind.“ In Zeiten der Diskussion um das bezahlbare Wohnen wirke ein Systemrisikopuffer für Wohnimmobilienfinanzierungen eher kontraproduktiv und mache Immobilienkredite teurer und unzugänglicher.
„Unverständlich ist, dass die Aufsicht trotz des konjunkturellen Abschwungs und einer schleppenden Neukreditvergabe weiterhin an der Beibehaltung des antizyklischen Kapitalpuffers festhält. Dadurch wird die Finanzierung der gesamten Wirtschaft deutlich erschwert“, so Özkan. In Kombination mit dem Systemrisikopuffer für Wohnimmobilienfinanzierungen sei hierbei besonders der Neubau von Wohnungen betroffen. Dies verschärfe die bereits prekäre Situation in den Ballungsgebieten noch weiter, so die Hauptgeschäftsführerin des ZIA. (DFPA/mb1)
Der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA) ist der Spitzenverband der Immobilienwirtschaft. Er spricht durch seine Mitglieder, darunter mehr als 30 Verbände, für rund 37.000 Unternehmen der Branche entlang der gesamten Wertschöpfungskette.