Zurich drängt auf neue gesetzliche Regelungen für das bestehende bAV-System
Die Zurich Versicherung fordert politisches Umdenken bei den aktuellen Überlegungen zur Stärkung der betrieblichen Altersversorgung (bAV) in Deutschland. Zur besseren Durchdringung der bAV im Markt, empfiehlt das Unternehmen den politischen Entscheidungsträgern die Umsetzung einer Reihe von verschiedenen Punkten. In den Forderungskatalog sind Ergebnisse der Untersuchung „Die Zukunft der betrieblichen Altersversorgung in Deutschland“ eingeflossen, die die Managementberatung Oliver Wyman im Auftrag der Zurich Versicherung durchgeführt hat.
Im Einzelnen sieht der Versicherer Handlungsbedarf bei folgenden Punkten:
„Aufwertung des Rechtsanspruchs auf bAV durch eine aktivere Informationspflicht des Arbeitgebers. Der Aufwand für die Arbeitgeber kann durch entsprechend begleitete Musterdruckstücke beziehungsweise zentrale Informationswebseiten relativ gering gehalten werden.
Rechtlich Verankerung des Rechts des Arbeitgebers auf freiwilliges „Auto-Enrollment" (Einbeziehung der Arbeitnehmer in Pensionspläne) für Entgeltumwandlung auch für bestehende Arbeitsverhältnisse.
Verpflichtung der Arbeitgeber, mindestens 50 Prozent der Ersparnisse aus Entgeltumwandlung der Arbeitnehmer in Form von firmenfinanzierter Altersversorgung zur Verfügung zu stellen. Hierüber wäre sichergestellt, dass Entgeltumwandlung sich für alle Einkommensklassen immer lohnt.
Stärkung der sozialen Gerechtigkeit im Alter - gerade bei Geringverdienern. Folglich muss die Eigenvorsorge auch entsprechende Zusatzanreize bieten. So sollen bAV-Leistungen bis zu maximal 50 Prozent auf die Grundsicherung angerechnet werden.
Größere Harmonisierung aller Durchführungswege in Bezug auf die steuerliche Förderung. In diesem Zusammenhang sollte mindestens ein ergänzender Förderrahmen in Höhe von zehn Prozent der Beitragsbemessungsgrenze für firmenfinanzierte bAV im § 3 Nr. 63 Einkommensteuergesetz geschaffen werden.“
„Die bAV muss einfach sein und sich für den Arbeitnehmer lohnen – die effiziente Durchdringung wird dann durch die Marktprozesse in Verbindung mit den Tarifparteien automatisch erfolgen“, sagt Marcus Nagel, Vorstand Lebensversicherung der Zurich Gruppe Deutschland.
Quelle: Pressemitteilung Zurich
Die Zurich Gruppe Deutschland gehört zur weltweit tätigen Schweizer Finanzdienstleistungsgesellschaft Zurich Insurance Group AG. Die Unternehmensgruppe verwaltet mit rund 5.600 Mitarbeitern in Deutschland Kapitalanlagen von mehr als 31 Milliarden Euro. (TH1)