DFPA-Blitzumfrage zum Ukraine-Konflikt

DFPA.info befragte am 24. Februar 2022 Kapitalverwaltungsgesellschaften, Anbieter von Vermögensanlagen und Vertriebe, Pools und Haftungsdächer nach ihrer Einschätzung des Angriffs Russlands auf die Ukraine. Wie beurteilen sie diesen Vorgang aus professioneller Sicht? Sehen sie eine Beeinträchtigung auf die Finanzdienstleistungsbranche zukommen? Was raten sie Anlegern und Beratern/Vermittlern? Welche Konsequenzen ziehen sie kurzfristig und mittelfristig aus diesem Vorgang?

Nachfolgend die Antworten, die uns bis zum 25. Februar 2022 (15:00 Uhr) erreicht haben.

Frank Huttel, Prokurist/Leiter Portfoliomanagement FiNet Asset Management AG

Wir raten unseren Kunden/Beratern/Vermittlern Ruhe zu bewahren. Es war immer falsch, in einer „Panik“ zu agieren. Der Mutige kauft selektiv.
Die mittelfristigen Folgen werden sich erst in den nächsten Wochen herauskristallisieren. Ich glaube aber nicht, dass wir eine weltweite Wirtschaftskrise bekommen werden. Es wird den Trend Richtung „Erneuerbare Energien“ und weg von fossilen Energieträgern noch beschleunigen.
Ob unsere Branche darunter leiden wird, glaube ich nicht. Kapital ist unverändert da.

Udo W. Masrouki, Vorstand FinanzNet Holding AG

Der Einmarsch in den Donbass kam nicht überraschend und war in Folge der russischen Anerkennung der Gebiete Luhansk und Donezk als souveräne Staaten zu erwarten.
Wir müssen jetzt genau aufpassen, was in der Ukraine passiert, nachdem offensichtlich auch dort Angriffe stattgefunden haben.
Wie wird der Westen reagieren? Und bleibt es ausschließlich bei Sanktionen, wobei die bereits jetzt avisierten weiteren Waffenlieferungen an die Ukraine die potentielle Tragödie in diesem Land nur verschärfen werden.
Doch fokussieren wir uns auf unsere Branche. Gerade in diesen Zeiten sind die Berater mehr denn je gefragt. Jetzt ist die Zeit proaktiv auf seine Kunden zuzugehen und mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Dies kann, je nach individueller Situation des Kunden, die Vermeidung übereilten Aktionismus sein, bis hin zur (Ab)Sicherung bestehender Vermögenspositionen.
Wir raten unseren Kunden grundsätzlich zu einer Diversifikation über die verschiedenen Anlageklassen (Aktien, Renten, Immobilien, Edelmetalle) und seit Beginn der Spannungen zwischen Russland und der Ukraine zu einer drastischen Reduktion des Aktienanteils, was sich aktuell auszahlt.
Die kurzfristigen Maßnahmen sind Ruhe bewahren und Panikreaktionen vermeiden!
Hier empfehlen wir unseren Beratern aktiv auf ihre Kunden zuzugehen.
Anlageentscheidungen müssen in dieser Situation - wie immer - ganz individuell auf den Anlagehorizont, die Risikoneigung und die persönliche Lebensplanung des Kunden ausgerichtet sein und können auch in dieser Situation nicht auf einer pauschalen Handlungsempfehlung basieren.

Dr. Sebastian Grabmaier, Vorstandsvorsitzender Jung, DMS & Cie.

Russland hat die Ukraine angegriffen. Wie beurteilen Sie diesen Vorgang aus professioneller Sicht?
Die menschliche Tragödie ist fast unvorstellbar, Bilder von kriegerischen Auseinandersetzungen, Flucht und Vertreibung in Europa kennen wir ja weitestgehend nur noch aus den Geschichtsbüchern. Der Angriff Russlands auf die Ukraine ist ein klarer Verstoß gegen das Völkerrecht. Aber Russlands Führung hat eine andere Sicht und Anschauung und wird diese mit militärischer Gewalt durchsetzen. Dass die angekündigten Sanktionen des Westens zu einem Umdenken in Moskau führen, kann man fast ausschließen. Paradoxerweise werden die Auswirkungen auf Investoren und Bürger hier mittelfristig aber eher gering sein.

Sehen Sie eine Beeinträchtigung auf Ihre/unsere Branche zukommen?
Für die Berater- und Vermittlerbranche sehe ich keine unmittelbare Beeinträchtigung. Im Gegenteil: Viele Menschen fühlen sich verunsichert – gerade was ihre Investments anbelangt – und wünschen sich und erwarten professionelle Beratung, wie sie sich verhalten sollen.

Was raten Sie Anlegern und Beratern/Vermittlern?
Auf jeden Fall keine Panik bei sich und ihren Kunden aufkommen zu lassen. An den Kapitalmärkten hat sich immer wieder gezeigt, dass politische Börsen kurze Beine haben. Und nach den anfänglichen Schockwellen dürfte es mit den Kursen wieder aufwärts gehen.

Welche Konsequenzen ziehen Sie kurzfristig und mittelfristig aus diesem Vorgang?
Als Investor und Unternehmer keine, hier bin ich trotz aller schlimmen Nachrichten weiter verhalten positiv, was die Zukunft angeht. Als Mensch dagegen schon: Wir sehen alle nun glasklar, wie privilegiert wir sind, in Frieden und Freiheit leben zu dürfen. Das sollten wir alle viel mehr wertschätzen und genießen und alles dafür tun, dass dies so bleibt.

Alexander Schlichting, Vorstandsvorsitzender Project Beteiligungen AG

Wie beurteilen Sie diesen Vorgang aus professioneller Sicht?
Der Angriff auf die Ukraine als souveräner Staat und die Verletzung ihrer territorialen Integrität ist völkerrechtswidrig und aufs Schärfste zu verurteilen. Ob die konzertierten wirtschaftlichen Sanktionen des Westens ausreichen werden, um Wladimir Putin davon abzuhalten, seine Vision von einer wiederauferstehenden Sowjetunion mit den Grenzen vor 1989 zu realisieren, ist aktuell nicht verlässlich einzuschätzen. Vermutlich werden sie sich erst mittelfristig auf Russlands Wirtschaft negativ auswirken und den innenpolitischen Druck auf Waldimir Putin erhöhen. Wir hoffen, dass alle Beteiligten eine weitere Eskalation verhindern können und der Friede in Europa bald wieder hergestellt ist.

Sehen Sie eine Beeinträchtigung auf Ihre/unsere Branche zukommen?
Welche langfristigen Auswirkungen dieser Krieg auf die Finanzmärkte haben wird, kann nach derzeitigem Stand nur erahnt werden. Die Aktienmärkte haben bereits mit massiven Kursverlusten reagiert. Gleichzeitig schießen die Energiepreise in die Höhe, was die ohnehin hohe Inflation weiter anheizen dürfte und den schon hohen Druck auf Geldwerte nochmals erhöhen würde. In dieser undurchsichtigen Gemengelage dürfte sich die Stabilität von Sachwertinvestments zeigen, darunter allen voran Immobilien.

Was raten Sie Anlegern und Beratern/Vermittlern?
Trotz dieser dramatischen Entwicklung sollten alle Anleger und Berater Ruhe bewahren und besonnene Entscheidungen treffen.

Welche Konsequenzen ziehen Sie kurzfristig und mittelfristig aus diesem Vorgang?
Es ist aus unserer Sicht noch zu früh, um jetzt Konsequenzen zu ziehen. Für den Moment können wir jedoch sagen, dass der Krieg in der Ukraine die Wertschöpfungsstrategie unseres Hauses mit Immobilienentwicklungen in Deutschland derzeit nicht beeinträchtigt.

Bernhard Stern, Geschäftsführer Stern Capital GmbH

Wie beurteilen Sie diesen Vorgang aus professioneller Sicht?
Sehr wahrscheinlich werden die Notenbanken die Geschwindigkeit bei den geplanten Zinsänderungen reduzieren müssen um die drohende Abschwächung des Wirtschaftswachstums nicht über Gebühr zu gefährden. Dies wird vermutlich die Inflation weiter voranschreiten lassen.

Sehen Sie eine Beeinträchtigung auf Ihre/unsere Branche zukommen?
Auch wenn es abgedroschen klingt, derartige Situationen bieten auch Chancen. Mehr denn  je ist die Investition in solide Sachwerte sinnvoll. Die Grundbedürfnisse Wohnen, Nahrung, Versorgung etc. bestehen unverändert fort. Auch die zu befürchtende, weiter anhaltende/steigende  Inflation kann mit Sachwerten am ehesten bekämpft werden.
7,8 Milliarden Menschen weltweit wollen und werden weiterleben.

Was raten Sie Anlegern und Beratern/Vermittlern?
Beratung zu soliden Sachwerten bevorzugen. Anlagen mit Substanz und Wert sind Anlagen mit reiner Zukunftsfantasie vorzuziehen.

Welche Konsequenzen ziehen Sie kurzfristig und mittelfristig aus diesem Vorgang?
Intensive Aufklärung der Anleger. Begreiflich machen, dass die Welt nicht untergehen wird und  weiterhin die Weichen für die Zukunft gestellt werden müssen. Gerade jetzt zeigt sich auch, dass die Abhängigkeit von fremder und fossiler Energie schnellstmöglich gestoppt werden muss. Jeder Anleger kann mit entsprechendem Anlageverhalten seinen Teil dazu beitragen.

Maximilian Breidenstein, Geschäftsführer Timberfarm GmbH

Sowohl für unser operatives Geschäft als auch für unsere Aktivitäten am Finanzmarkt erwarten wir keine Beeinträchtigungen.

Prinzipiell empfehlen wir in unsicheren Zeiten Investitionen in Rohstoffe.

Für unsere Tätigkeiten ergeben sich keine Konsequenzen

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