Kapitalanlage 2025: Fragen an Produktanbieter Teil 7

Frage 7: Zur Finanzierung des Nachholbedarfes bei der deutschen Infrastruktur wird überwiegend der Einsatz privaten Kapitals erwartet. Wird dies zu einem spürbaren Aufschwung der Sachwertbranche führen?

 

Martin Ebben: Bei Gesprächen mit unseren Vertriebspartnern vernehmen wir nur sehr selten eine erhöhte Nachfrage nach Infrastrukturprojekten oder nach Public Private Partnership-Projekten. Sicherlich werden solche Angebote am Markt ihren Erfolg haben. Allein dadurch wird sich jedoch unserer Meinung nach kein Aufschwung entwickeln. Hierzu bedarf es auch solide konzipierter Produktangebote aus anderen Assetklassen.

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Christian Holste: Der enorme Investitionsbedarf in die deutsche Infrastruktur über die nächsten zehn Jahre schafft attraktive Möglichkeiten für private Investoren im Sachwertsektor. Zudem werden die Rahmenbedingungen für private Infrastrukturinvestitionen durch geplante gesetzliche Erleichterungen aktiv verbessert, wodurch unter anderem der Ausbau Erneuerbarer Energien forciert werden dürfte. Aus unserer Sicht wird dies zu einem spürbaren Aufschwung der Sachwertbranche führen.

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Dr. Dirk Baldeweg: Wir sind hier positiv gestimmt. Anleger sollten die Finanzierung von Infrastruktur als eine sinnvolle Investitionsmöglichkeit betrachten. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, kann diese Assetklasse zu einem Aufschwung für die Sachwertebranche führen.

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Jens Freudenberg: Vor dem Hintergrund des Megatrends Klimawandel sehen wir hier nicht nur in Deutschland, sondern auf globaler Ebene großes Investitionspotential. Erneuerbare Energien und Infrastruktur generieren stabile und gut prognostizierbare Cashflows und weisen eine geringe Korrelation zur allgemeinen Konjunktur und zu anderen Assetklassen auf. Das alles sind sehr gute Voraussetzungen, um das Interesse von Anlegern an entsprechenden Sachwertinvestitionen zu forcieren.

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Achim Bauer: Private Kapitalgeber, besonders Kleinanleger, erwarten von Kapitalanlagen i.d.R. laufende Rückflüsse. Das wird bei großen Infrastrukturprojekten, die lange Planungs- und Genehmigungszeiten haben, schwierig zu gestalten sein. Deshalb wird hier viel Überzeugungsarbeit zu leisten sein, um privates Kapital, auch von Kleinanlegern zum Beispiel über ELTIFs anzulocken.

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Sven Mückenheim: Institutionelle Investoren haben bereits in den vergangenen Jahren mit unterschiedlichen Anlagestrategien und Investmentvehikeln sehr hohe Milliardenbeträge in Sachwerte wie Infrastruktur und infrastrukturnahe Assets investiert. Dementsprechend dominieren sie diesen Investmentmarkt und es ist davon auszugehen, dass diese Entwicklung im positiven Sinn anhalten wird. Im Geschäft mit Privatanlegern haben aus heutiger Sicht vor allem die Assetklasse Erneuerbare Energien, aber auch infrastrukturnahe Immobilien das größte Potenzial von der auch politisch gewünschten Aktivierung privaten Kapitals zu profitieren. Insgesamt ist es gut für unsere Branche, wenn mehr Aufmerksamkeit auf Sachwertinvestitionen gelegt wird und sowohl mehr Anbieter als auch Investoren sich diesem Themenbereich widmen.

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Jürgen Göbel: Wir sehen in diesem Bereich zukünftig gute Chancen für die Sachwertbranche. Sofern die zu erwartenden Renditen, die Absicherung des investierten Kapitals und die Verfügbarkeit von geeigneten Assets ausreichend gut sind, kann dies zu einer erhöhten Investmentaktivität führen.

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Thorsten Eitle: Der Bedarf an Investitionen in die deutsche Infrastruktur ist enorm. Die Einbindung privaten Kapitals kann durchaus zu einem deutlichen Wachstum in der Sachwertbranche führen, zumal Investoren zunehmend die Chancen und Vorteile dieser Anlageform erkennen.

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Fabian Spindler: Wir gehen davon aus, dass die Finanzierung des Nachholbedarfs bei der deutschen Infrastruktur durch den Einsatz von privatem Kapital durchaus zu einem spürbaren Aufschwung der Sachwertbranche führen könnte. Die Einbindung privaten Kapitals öffnet neue Investitionsmöglichkeiten in Infrastrukturprojekte, die für die öffentliche Hand allein schwer zu stemmen wären.

Im Übrigen ist auch der BVI dieser Meinung. In ihrer Stellungnahme zum Entwurf eines Wachstumschancengesetzes hebt er hervor, dass deutsche Fonds in der Lage sind, einen signifikanten Beitrag zur Infrastrukturfinanzierung zu leisten. Dies wird nicht nur die Entwicklung von Infrastrukturprojekten beschleunigen, sondern auch die Attraktivität und Rentabilität von Sachwerten steigern. Laut BVI stehen beispielsweise Logistikgebäude mit über 15 Millionen Quadratmetern für Solaranlagen zur Verfügung. Damit schaffen Infrastrukturprojekte neue, attraktive Anlagemöglichkeiten und beflügeln die Sachwertbranche.

Es ist also zu erwarten, dass die Förderung von Infrastrukturinvestitionen durch privates Kapital nicht nur die Entwicklung der Infrastruktur vorantreibt, sondern auch signifikante Wachstumsimpulse für die Sachwertbranche mit sich bringt, indem sie neue attraktive Anlageoptionen für Investoren schafft.

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Nico Auel: Wir spüren bei Munich Private Equity, dass das Interesse an sinnvollen Sachwerten seit Jahren kontinuierlich zunimmt. Für uns und unsere Kunden und Partner sind dabei die langfristigen, attraktiven Eigenschaften unserer Produkte die ausschlaggebenden Argumente – Stabilität und eine gute Rendite. Diese Eigenschaften stehen auch zukünftig für uns im Vordergrund. Von kurzfristigen Hoffnungen, die zudem abhängig von politischen Entscheidungen sind, halten wir nichts.

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Jörg Busboom: Davon ist meiner Meinung nach derzeit nicht auszugehen, denn Infrastrukturthemen sind sehr langfristig ausgelegt und grundsätzlich renditearm. Für große, institutionelle Konsortien rechnen sich Investitionen in Infrastruktur, weil sie mit sehr langen Amortisationszeiträumen kalkulieren können. Für den klassischen Anleger und Investor sind die erwartbaren Renditen zu schmal und die Zeiträume zu lang. Insofern werden wir Straßen und Brücken nicht als Assets in Sachwertfonds sehen, es sei denn, von politischer Seite werden Rahmenbedingungen geschaffen, die die Amortisationszeiträume verringern – aber das ist Stand heute nicht zu erwarten. Anders sieht dies bei der Energieinfrastruktur aus. Die gesetzlich verankerten Ziele zum Ausbau der Erneuerbaren liegen im Interesse der deutschen Wirtschaft und müssen in der kommenden Legislaturperiode konsequent weiterverfolgt werden. Entsprechend werden grüne Energien als Assetthema auch in der Sachwertbranche an Bedeutung zulegen, wobei insbesondere Batteriespeicher als Joker der Energiewende deutlich mehr Beachtung finden werden.

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Clemens Thoma: Fakt ist, dass viele Bereiche der Infrastruktur in Deutschland auf privates Kapital angewiesen sind. Die klaffenden Lücken sind teils eklatant und der Kapitalbedarf ist bereits jetzt sehr hoch. Paribus fokussiert sich in diesem Feld auf den Bereich der E-Ladeinfrastruktur für Pkw im öffentlichen Raum. Selbst wenn nur die Hälfte der politisch geforderten eine Million Ladepunkt bis 2030 errichtet werden soll, so ist die Verkehrswende ohne privates Kapital nicht umsetzbar.

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Gordon Grundler: Das wird man sehen. Sachwerte gelten unserer Ansicht nach weiterhin im Volksmund als stabile und inflationsresistente Anlage, gleichzeitig sparen wir mit unseren energetischen Sanierungsmaßnahmen nachweislich CO2-Ausstoß ein. Ob dies jedoch in einem wirklichen Aufschwung der Sachwertbranche mündet, bleibt abzuwarten.

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Sven Jessen: Ja, davon ist auszugehen, zumindest sind Impulse für unsere Branche der Sachwertinvestments dadurch zu erwarten. Ob Schiene oder Stromtrasse – der Bedarf an Sanierung und Ausbau ist riesig. Die entsprechend hohe Investitionsnotwendigkeit in die deutsche Infrastruktur ist ein Fakt, für die auch die zukünftige Bundesregierung nach Lösungen suchen wird – staatliche Infrastrukturfonds, in die auch privates Kapital fließt, waren bereits im Gespräch.

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Frank Iggesen: Es ist unserer Einschätzung nach unabdingbar zum Beispiel im Wachstumsmarkt Energie sowohl in Anlagen zur Gewinung Erneuerbarer Energien als auch den Transport – sprich Infrastruktur –  zu investieren. Gleiches gilt für die vermeintlich hoheitlichen Aufgaben der Ersatzinvestitionen im Bereich Straße, Brücken, etc. Hier kann privates Kapital, etwa über alternative Investmentfonds, die dringend notwendigen Umsetzungen beschleunigen.

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Volker Arndt: Bislang noch keinen Stellenwert.

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