So funktioniert der Handel mit Fondsanteilen

Die Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG (Fondsbörse Deutschland) ist Deutschlands größter Handelsplatz für geschlossene Fonds und bietet eine börslich überwachte Plattform für den Kauf und Verkauf von Immobilien-, Schiffs- und anderen geschlossenen Fondsbeteiligungen.
Seit 2004 wurden über diesen Handelsplatz mehr als vier Milliarden Euro Nominalkapital erfolgreich vermittelt, und es werden jährlich etwa 6.000 Transaktionen durchgeführt. Dank dieser Erfolgsgeschichte ist die Fondsbörse ein wichtiger Partner für Banken, Sparkassen, Vermögensverwalter und Family Offices sowie freie Vermittler, die ihren Kunden Vorteile des Zweitmarktes anbieten können.
Was ist der Zweitmarkt für geschlossene Fonds?
Der Zweitmarkt für geschlossene Fonds lässt sich definieren als Handelsplatz für Gesellschaftsanteile von noch laufenden geschlossenen Fonds. Mit etwa 4.500 gelisteten Fonds deckt die Plattform nahezu das gesamte Angebot geschlossener Fonds der letzten Jahrzehnte ab. Auf Nachfrage und vorliegendem Kauf- oder Verkaufsinteresse werden auch neue Fonds in das Börsenlisting aufgenommen.
Damit ermöglicht der Zweitmarkt bis zu einem gewissen Grad Liquidität und Fungibilität in einem sonst geschlossenen Markt und gleicht so einen der größten Nachteile geschlossener Fonds aus: eine vorzeitige Ausstiegs- beziehungsweise Umstiegsmöglichkeit, es muss nicht bis zur Auflösung des Fonds gewartet werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich über die Entwicklung und Werthaltigkeit von Investition durch die aktuellen Kurstabellen und Fondsdokumente zu informieren.
Auch für Kaufinteressenten ist der Zweitmarkt eine attraktive Anlaufstelle. Tägliche Informationen mit Verkaufsangebote bieten häufig interessante Einstiegsmöglichkeiten in Fonds mit mittelfristigen Restlaufzeiten. Auch einige Fondsgesellschaften, die den Fokus auf Investitionen in Zweitmarktprodukte haben, versorgen sich so mit Anteilen.
So funktioniert der Zweitmarkt
Die Fondsbörse Deutschland bringt Angebot und Nachfrage zusammen und sorgt durch die Bündelung von Liquidität für marktgerechte Kurse. Der Zweitmarkt von geschlossenen Fonds wird hier über online-basierte Marktplätze abgewickelt, die von der Börse Hamburg überwacht und reguliert sind.
Mit Verkäufern auf der einen und Käufer auf der anderen Seite werden je nach Angebot und Nachfrage für den zum Verkauf stehenden geschlossenen Fonds ein Kurs nach einem definierten Verfahren zur Preisfindung abgebildet.
Wer seine Anteile verkaufen möchte, sollte zunächst anhand der Kurslisten prüfen, ob der Fonds bereits gehandelt wurde. Damit bekommt ein Verkäufer einen Anhaltspunkt, welchen Kurs verlangt werden kann und als Käufer, wie hoch sein Gebot ausfallen muss.
Für die Erteilung eines Auftrages, egal ob Kauf oder Verkauf, gibt es einen vorgefertigten Vertrag, der für Kunden zum Download hier bereitsteht:
Wie bei jedem normalen Orderauftrag werden hier die Eckdaten erfasst: Name des Fonds und Höhe des gewünschten Kauf- oder Verkaufsbetrages. Ebenfalls kann ein Kauf- oder Verkaufslimit festgelegt werden. Innerhalb der Regellaufzeit von neun Monaten können Limit-Änderungen und Betragsänderungen jederzeit kostenlos vorgenommen werden. Allerdings ist die Fondsbörse Deutschland bestrebt, die Aufträge so schnell wie möglich auszuführen.
Der Auftrag wird im Rahmen eines Bietverfahrens ausgeführt. Täglich um 14 Uhr werden die Gebote von Kauf- und Verkaufsinteressenten gesammelt. Das Ziel ist der bestmögliche Ausgleich der Interessen von Käufer und Verkäufer. Vorrang haben das höchste Kaufgebot und das niedrigste Verkaufsangebot (Preispriorität). Bei gleich hohen Geboten entscheidet die Reihenfolge des Auftragseingangs (Zeitpriorität).
Neben dem eben beschriebenen Verfahren des Plattformhandels besteht auch die Möglichkeit des Direktgeschäfts. Hierbei wird eine konkrete Beteiligung zum Mindestverkaufspreis ausgesuchten Käufern direkt angeboten. Die Kaufinteressenten geben ihrerseits Gebote ab; das höchste Gebot erhält den Zuschlag.
Nach Abschluss der Vermittlung werden von der Fondsbörse Deutschland von allen Beteiligten die notwendige Zustimmung und Erklärungen eingeholt, Verträge erstellt und die Abwicklung koordiniert. Für die letztendliche Übertragung überweist der Käufer den Kaufpreis auf ein Treuhandkonto, so ist sichergestellt, dass alle Parteien Zug um Zug bedient werden.
Kosten für Transaktionen auf dem Zweitmarkt
Nur bei erfolgreicher Vermittlung zahlen Käufer und Verkäufer für die Vermittlung eine Provision. Diese liegt derzeit bei 3,25 Prozent des Kaufpreises, mindestens jedoch 395,00 in der Währung der Beteiligung. Dazu kommen Kosten für die Treuhandkontoabwicklung, die sich Käufer und Verkäufer teilen (jeweils 30,00 Einheiten in der Fondswährung). Unter Umständen können noch weitere Kosten auf Ebene der Treuhänder entstehen. Dies sind beispielsweise Kosten für die Abwicklung des Kauf- und Übertragungsvertrages wie Umschreibungsgebühren, Notarkosten und Gebühren für die Handelsregistereintragung und Fremdwährungsgebühren bei Beteiligungen, die nicht auf Euro lauten. Die konkreten Kosten werden auf der Zweitmarkt-Plattform ausgewiesen beziehungsweise können bei der Fondsbörse Deutschland oder dem Treuhänder vorab erfragt werden.
Lohnt sich ein Investment in den Zweitmarkt?
Die Entscheidung, in den Zweitmarkt einzusteigen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Anleger sollten die spezifischen Risiken und Chancen des Zweitmarktes kennen und sich mit der Marktdynamik, den Bewertungsmethoden und den Transaktionsprozessen vertraut machen.
Erste Einblicke bieten hier die Informationsmaterialien und Broschüren der Fondsbörse Deutschland. Die Assetklassen, in denen im Zweitmarkt gehandelt werden, umfassen hauptsächlich Immobilienfonds, aber auch Schiffs-, Private Equity-, Erneuerbare Energien- und Flugzeugfonds.
Der Beitrag ist zuerst in EXXECNEWS Ausgabe 05 erschienen.
Stefanie Baum ist Leiterin Vertrieb bei Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG, Hamburg. Die Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG ist ein von den Börsen Düsseldorf-Hamburg-Hannover betriebener Finanzdienstleister im Bereich der alternativen Investmentfonds. Unter der Dachmarke Zweitmarkt.de betreut die Fondsbörse Deutschland den Handel mit Geschlossenen Fonds.
