Umfrageergebnis: Versicherer passen nach Reformgesetz ihre Vergütungsstrukturen an
Das Lebensversicherungs-Reformgesetz (LVRG) setzt die Lebensversicherer auf der Kostenseite unter Druck. Laut einer Umfrage des VersicherungsJournals prüfen einige Gesellschaften aktuell, wie sie die Reform in alten und neuen Tarifen umsetzen können. Besonders die Provisionsstrukturen wollen offenbar einige Gesellschaften ändern.
In den nächsten Monaten kommen zahlreiche Veränderungen auf Versicherer zu. Die Unternehmen erwarten zusätzliche Kosten und beklagen hohen Zeitdruck. Eine aktuelle Umfrage des VersicherungsJournals belegt, dass viele Versicherungsgesellschaften auch Auswirkungen auf die Tarifkalkulation erwarten.
Neue Tarife würden an die Rückstellungs- und Mindestzuführungs-Verordnungen sowie die Sicherungsfonds-Finanzierungs-Verordnung angepasst. Einzelheiten seien zum gegenwärtigen Zeitpunkt aber noch nicht bekannt, erklärte beispielsweise der Debeka Lebensversicherungs-Verein a.G.
Auch die Provinzial Rheinland Lebensversicherung AG steckt noch in der Planung: „Unbestritten ist, dass durch die Absenkung des Höchstzillmersatzes zusätzlicher Druck auf der Kostenseite entsteht, wir aber bestehende Verträge mit unseren Vertriebspartnern nicht einseitig ändern können. Wir werden die nächsten Monate nutzen, um gemeinsam mit unseren Vertriebspartnern nach einer fairen Lösung zu suchen.“
Keine Konsequenzen durch die Änderung der Mindestzuführungs-Verordnung und die Sicherungsfonds-Finanzierungs-Verordnung erwartet dagegen der Generali-Konzern. Auch die Swiss Life AG und die Öffentliche Lebensversicherung Braunschweig erwarten derzeit keine Auswirkungen auf ihre Tarifkalkulation. Die Huk-Coburg Lebensversicherungs-AG geht hingegen davon aus, dass die Absenkung des Rechnungszinses bei vorgegebener Leistung zu höheren Beiträgen führt.
Bei den Provisionsstrukturen wird sich durch das LVRG und laut Umfrage voraussichtlich einiges ändern. Der Höchstzillmersatz sinkt von 40 auf 25 Promille. Erklärtes Ziel der Koalition ist, auch bei den Vertriebskosten zu Einsparungen zu kommen. Die Süddeutsche Lebensversicherung a.G. plant beispielsweise als Konsequenz eine Absenkung der einmaligen Provisionszahlungen und eine Erhöhung der laufenden Provisionszahlungen. Keine gravierenden Änderungen erwarten hingegen die Vermittler bei der Debeka – zumindest bei den bestehenden Tarifen. „Soweit wir neue Produkte einführen, können damit auch neue Provisionsregelungen verbunden sein“, erklärte das Unternehmen.
Quelle: www.versicherungsjournal.de