BdV warnt vor „Reservetopf“
Der Bund der Versicherten (BdV) sieht in einer von dem Bundesfinanzministerium geplanten Verordnung einen „erneuten Angriff auf die Gelder der Versicherungskunden“. Durch die Verordnung sollen zusätzliche Milliarden an Überschüssen den Versicherten entzogen werden. Nutznießer seien die Unternehmen und Aktionäre.
Die Verordnung über den kollektiven Teil der Rückstellung für Beitragsrückerstattung, sogenannte „kollektive RfB“, dürfen zukünftig die Versicherungsunternehmen den Sicherungsbedarf ihrer Unternehmen zu 80 Prozent aus Kundengeldern finanzieren. Dabei sei vorgesehen, dass diese Gelder dem regulären System der Überschussbeteiligung entzogen werden. So sollen Gelder, die einmal als Reserve fungierten, nicht mehr für Überschussleistungen zur Verfügung stehen. Erste Schätzungen belaufen sich laut Pressemitteilung auf knapp 30 Milliarden Euro. Nach Einführung der neuen europaweiten Aufsichtsregeln ab 2016 soll es sich vermutlich um erheblich höhere Summen handeln.
„Dieser neue Reservetopf schmälert zusätzlich die Renditen für alle Lebensversicherungen, Riester- und Rüruprenten“, erklärt Axel Kleinlein, Vorstandssprecher des BdV. Und weiter: „Das richtige Ansinnen, diese Rückstellungen neu zu ordnen, wird vom Finanzministerium konterkariert. Diese Verordnung ist ein weiteres Geschenk an die Versicherungswirtschaft.“
Quelle: Pressemitteilung BdV
Der 1982 gegründete Bund der Versicherten e.V. (BdV) ist mit mehr als 53.000 Mitgliedern inzwischen Deutschlands größte unabhängige und gemeinnützige Verbraucherschutzorganisation für private Versicherungsfragen. (JZ1)
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