BU-Stabilitätsrating 2025: Überwiegend krisenfest trotz Prämienerosion
Der langjährige Prämien-Wettbewerb rückt die Stabilität von BU-Versicherern in den Fokus. Gleichzeitig wächst das Potenzial für die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU). Im Jahresdurchschnitt 2024 waren rund 46,1 Millionen Menschen mit Arbeitsort in Deutschland erwerbstätig. Das waren so viele Erwerbstätige wie noch nie seit der deutschen Vereinigung im Jahr 1990. Damit beim Blick auf den Preis die Stabilität der Anbieter nicht ins Hintertreffen gerät, wurde jetzt das BU-Stabilitätsrating des „Map-Reports“ der Ratingagentur Franke und Bornberg aktualisiert.
Die Ergebnisse überzeugten. Nach drei Dekaden Qualitätswettbewerb habe der BU-Schutz ein Top Niveau erreicht, das bei den Spitzentarifen kaum noch steigerungsfähig sei. Deshalb konzentrierten sich viele BU-Versicherer vor allem auf Zielgruppen mit spezifischem Bedarf. Dazu zählten Bedingungspassagen wie Nachversicherung für Schüler, Studenten und Azubis oder spezielle Klauseln für Beamte und Teilzeitbeschäftigte.
Franke und Bornberg hat mit ihren Studien zur BU-Stabilität bereits seit 2010 die Branche analysiert. Dabei bestätigte sich, was Michael Franke vermutet hatte, aber zuvor als ausgeschlossen galt: einige Versicherer hatten die Überschüsse im BU-Bestand nach unten angepasst. Kunden mussten also eine höhere Prämie zahlen oder büßten Leistungen ein. Basierend auf diesem Konzept wurde die Neuauflage des BU-Stabilitätsratings von „Map-Report“ erstellt, das in diesem Jahr in die sechste Runde geht. Es zeigt für Kunden und Vermittler, welche Versicherer für langfristig verlässliche Konditionen und damit für Zukunftsfähigkeit stehen. 39 Gesellschaften erhielten eine Gesamtbewertung. Davon erreichten drei Anbieter einen Platz in der Spitzengruppe. Vier weitere Versicherer stellten sich dem noch deutlich umfangreicheren BU-Unternehmensrating von Franke und Bornberg, bei dem Einblick in interne Kennzahlen und Prozesse genommen wird. An 16 Versicherer konnten nur Teilbewertungen vergeben werden, weil wesentliche Daten nicht verfügbar waren.
Die beste Bewertung im Rating erzielte wie im Vorjahr die LV1871 mit 92,2 Prozent und der Auszeichnung „mmm+“ für hervorragende Leistungen. Der Vorsprung auf die zweitplatzierte Continentale (86,4 Prozent) ist recht komfortabel und beträgt 5,7 Prozentpunkt. Auch der Allianz gelang mit 86,1 Prozent wiederum der Sprung über die 85-Prozent-Hürde und damit der Einzug in die Spitzengruppe. Zurich Deutscher Herold, InterRisk, Provinzial, Helvetia, Hannoversche und Swiss Life liegen bei den Ergebnissen sehr nahe beieinander, verfehlten die Höchstbewertung nur geringfügig und gingen mit der Bewertung „mmm“ für sehr gute Leistungen aus dem Test hervor. Insgesamt 26-mal wurde die zweithöchste Benotung vergeben, was erwartungsgemäß die stabile Aufstellung vieler Versicherer in diesem Geschäftsfeld spiegele. (DFPA/mb1)
Die Franke und Bornberg GmbH in Hannover analysiert und bewertet seit 1994 Versicherungsprodukte und -unternehmen.