GDV: Private Altersvorsorge braucht neue Impulse
Fast 60 Prozent der Deutschen fürchten, dass sie ihren Lebensstandard im Alter nicht halten können. Dennoch stagniert die staatlich geförderte private Altersvorsorge.
Obwohl Umfrageergebnisse des Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) von 2013 zeigen, dass sich die Mehrheit (55 Prozent) der 30- bis 59-Jährigen auf einen niedrigeren Lebensstandard im Alter einstellt, sinkt die Bereitschaft zur privaten Vorsorge. Während 2001 noch 45 Prozent der Befragten „einiges“ für ihr Alter zurücklegen, sagen dies gut zehn Jahre später nur noch 24 Prozent. So ist die Zahl der staatlich geförderten Riester-Verträge nach Angaben des Bundesarbeitsministeriums seit 2011 nur noch um rund vier Prozent auf knapp 16 Millionen gestiegen, Tendenz stagnierend (Stand 1. Halbjahr 2014).
Der Staat soll für den Abschluss einer Riester-Rente einen höheren Anreiz schaffen, forder Dr. Peter Schwark, Altersvorsorgeexperte des GDV. Dieser könnte beispielsweise durch eine Dynamisierung der Förderung verwirklicht werden. Die Zulagen seien immerhin seit 2008 unverändert. Zusätzlich müsste eine Verbesserung der Förder- beziehungsweise Rentenbedingungen für Geringverdiener erfolgen. Zwar profitieren diese in der Ansparphase von einer hohen Förderquote – viele Erwerbstätige mit Anspruch auf Arbeitslosengeld II (sogenannte Aufstocker) müssen faktisch gar kein eigenes Geld in ihre Altersvorsorge investieren. Auf der anderen Seite werden private Renten nach wie vor vollständig auf die Grundsicherung angerechnet.
Quelle: Online-News GDV
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. In dem Verband sind rund 470 Mitgliedsunternehmen mit 212.700 Mitarbeitern, 460 Millionen Versicherungsverträgen und einem Kapitalanlagebestand von etwa 1,39 Billionen Euro zusammengeschlossen. (JZ1)
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