HDI fordert Verbesserung der bestehenden betrieblichen Altersversorgung
Die HDI Lebensversicherung fordert eine Kehrtwende der Politik bei der geplanten Tarifrente. Wer die Betriebsrente stärken will, sollte die bestehende betriebliche Altersversorgung (bAV) einfacher und attraktiver gestalten. Fabian von Löbbecke, Vorstandsvorsitzender der Talanx Pensionsmanagement AG und verantwortlich für bAV bei HDI: „Wir haben bereits jetzt fünf Durchführungswege mit unterschiedlichen steuer- und sozialversicherungsrechtlichen Vorschriften. Das ist kompliziert genug.“
Von Löbbecke hält das Vorhaben von Bundearbeitsministerin Andrea Nahles, neue Versorgungswerke der Tarifparteien gründen zu lassen, für den falschen Weg. „Das würde gerade bei der Zielgruppe der kleinen und mittleren Unternehmen zu einem hohen Verwaltungsaufwand und unkalkulierbaren Kosten führen.“ Er ist sich sicher: „Wir brauchen kein neues tarifliches Zwangssystem, sondern sollten die bestehende bAV verbessern.“ Ein Zwangssystem führe vielleicht zu einer stärkeren Verbreitung, aber nicht zu einer bedarfsgerechten Ausschöpfung der Beiträge.
Der bAV-Vorstand sieht die Komplexität des vorhandenen Systems als Haupthindernis für die weitere Verbreitung und Ausschöpfung der bAV in Deutschland. „Der Gesetzgeber müsste nur die Obergrenze für steuer- und sozialversicherungsfreie Einzahlungen innerhalb eines Durchführungsweges erweitern, um Unternehmen vor einer Vielzahl an bAV-Formen zu bewahren“, schlägt von Löbbecke als Lösung vor.
Auf der „HDI bAV-Expertenforum“ in der Kölner Marienburg stellte von Löbbecke das Positionspapier der HDI Lebensversicherung zur Tarifrente vor. Es enthält zehn konkrete Vorschläge, wie man die bewährte bAV optimieren kann. Dazu zählt unter anderem, Betriebsrentner von der Pflicht zu befreien, volle Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge zu zahlen. Außerdem solle die Betriebsrente nicht weiter auf die Grundsicherung angerechnet werden. „Gerade Geringverdiener besitzen oft keine bAV und sollten daher zum Sparen motiviert werden“, meint von Löbbecke.
Quelle: Pressemitteilung HDI
Die HDI Lebensversicherung AG mit Sitz in Köln gehört zur Talanx Deutschland AG, in der das deutsche Privat- und Firmenkundengeschäft des Talanx-Konzerns gebündelt ist. Das Unternehmen bietet Produkte in den Geschäftsfeldern Risikoabsicherung und Altersvorsorge an und verwaltet Kapitalanlagen in Höhe von 26,08 Milliarden Euro. (Stand: Ende 2014) (JF1)