Lebensversicherer treten bei Nachhaltigkeit auf der Stelle

Zum zweiten Mal überprüfte die Berliner NGO (non-governmental organisation) Facing Finance die Nachhaltigkeitsstandards deutscher Lebensversicherer. Im Rahmen des Projektes Fair Finance Guide Deutschland wurde dafür die Erfüllung von internationalen Nachhaltigkeitsstandards an Hand von rund 150 Einzelkriterien aus den Bereichen Klima, Korruption, Geschlechtergleichheit, Menschenrechte, Arbeitsrechte, Natur & Umwelt, Steuern, Rüstung und Transparenz analysiert. Geprüft wurden die veröffentlichten Selbstverpflichtungen von sechs in Deutschland tätigen Lebensversicherungen.

Das Fazit der Untersuchung lautet: Obwohl sich alle untersuchten Versicherer grundsätzlich für Nachhaltigkeit ausgesprochen haben, bietet der Lebensversicherungssektor mit seinen milliardenschweren Investments immer noch enttäuschende Selbstverpflichtungen beziehungsweise sozial-ökologische Anlagekriterien an.

Die Allianz Leben schneide zwar mit 39 Prozent insgesamt am besten ab, werde aber einer Vorreiter-Rolle als führende Versicherung in Deutschland nicht gerecht. Im Ranking der Analyse folgen Axa Leben (33 Prozent), Debeka Leben (26 Prozent), R+V (26 Prozent), Zurich Deutschland (22 Prozent) und Alte Leipziger Leben (15 Prozent). Im Vergleich zur ersten Bewertung des vergangenen Jahres haben sich kaum nennenswerte Änderungen ergeben und alle Versicherer bleiben laut Facing Finance im „roten“ Bereich.

Zumindest im Bereich Menschenrechte haben sich die meisten Lebensversicherungen durch ihr Bekenntnis zum UN Global Compact positiv verbessert. Die Allianz erhält in diesem Bereich mit 63 Prozent die höchste Prozentzahl der untersuchten Lebensversicherungen.

Am stärksten vernachlässigt wurde laut der Analyse der Bereich Natur- und Umweltschutz, für den lediglich die Allianz und Axa - allerdings viel zu schwache - Regelungen aufgestellt hätten.

„Der Staat muss auch von Finanzdienstleistern die Einhaltung völkerrechtlicher Verpflichtungen in Bezug auf Menschenrechte, Umwelt- und Klimaschutz einfordern“, sagt Thomas Küchenmeister, geschäftsführender Vorstand der NGO Facing Finance, die den Fair Finance Guide koordiniert und bedauert, dass im internationalen Vergleich der deutsche Lebensversicherungssektor immer noch hinterherhinkt. „Auch wenn der Sektor traditionell stark in festverzinslichen Wertpapieren investiert, braucht es dennoch klare Anlagerichtlinien auch für Unternehmensanleihen, denn in Zeiten extrem niedriger Zinsen müssen auch Versicherungen nach lukrativen Anlageoptionen suchen“, ergänzt Küchenmeister.

Da der Begriff des nachhaltigen Investments nicht allgemeingültig definiert ist, würden viele Finanzdienstleister den Begriff so nutzen, wie es am besten zum jeweiligen Geschäftsmodell passe und nicht so wie es soziale und ökologischen Normen und Standards beziehungsweise der Klimawandel oder sozialen Krisen und Kriege es erforderlich machten.

„Da ethisch-ökologisches Handeln auch im Rahmen ihrer privaten oder betrieblichen Altersvorsorge für immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher wichtig ist, wünschen wir uns für das nächste Jahr auch von allen Lebensversicherungen eine signifikante Verbesserung“, kommentiert Dr. Annabel Oelmann, Vorständin der Verbraucherzentrale Bremen. „Solange es keine gesetzlichen Mindeststandards gibt, müssen die Lebensversicherer ihrer Verantwortung durch freiwillige Richtlinien gerecht werden!“ (DFPA/TH1)

Quelle: Pressemitteilung Facing Finance

Facing Finance e.V. setzt sich für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Geld ein und sensibilisiert institutionelle, öffentliche und private Finanzdienstleister, Bank- und VersicherungskundInnen keine Unternehmen zu finanzieren beziehungsweise nicht in Unternehmen zu investieren, die von Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen, Umweltverschmutzung, Korruption und der Herstellung völkerrechtswidriger Waffen sowie von Waffenexporten in Krisenregionen profitieren.

www.facing-finance.org

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