Map-Report 910“: Bilanzanalyse Private Krankenversicherung
Der „Map-Report 910“ des Analysehauses Franke und Bornberg analysiert die Bilanzen privater Krankenversicherer über eine Zeitreihe von zehn Jahren. Das Fazit: Die privaten Krankenversicherer haben ihre Beiträge 2018 weitgehend stabil gehalten. In der Folge sind die Beitragseinnahmen 2018 insgesamt nur wenig gewachsen. Mit 1,9 Prozent liegt die Steigerungsrate knapp über der Inflationsrate (1,8 Prozent). Im Vorjahr hatte sie noch 4,8 Prozent betragen.
Den Gesamtmarkt nach verdienten Beiträgen über alle Tarife hinweg (Vollversicherung, Pflegeversicherung, Zusatzversicherungen) führt die Debeka mit weitem Abstand an, gefolgt von DKV, Allianz, Axa und Signal Iduna. Von den Schwergewichten mit mehr als einer Milliarde Euro Beitragseinnahmen waren neben der Hansemerkur (5,1 Prozent) vor allem Huk-Coburg (4,7 Prozent), Allianz (3,2 Prozent) und Axa (2,4 Prozent) auf Wachstumskurs. In den vergangen zehn Jahren konnte Axa ihre Beitragseinnahmen sogar um 42,60 Prozent steigern.
Sorgenkind bleibe die Krankenvollversicherung. Auch 2018 ist es den privaten Krankenversicherern nicht gelungen, den Bestandsabrieb zu stoppen. Der Verlust von 17.100 Versicherten lag nur unwesentlich unter dem Wert für 2017 (minus 19.300 Vollversicherte). Ihren Zenit hatte die private Krankenversicherung (PKV) mit 8.976.400 Vollversicherten im Jahr 2011 erreicht. Seitdem sind ihr 240.100 Vollversicherte abhanden gekommen.
Die meisten Gesellschaften halten konkrete Zahlen zur Entwicklung ihres Neugeschäfts in der Vollversicherung noch immer unter Verschluss. Aber es gebe auch positive Ausnahmen. So weist die Debeka in der Vollversicherung einen Neuzugang von 80.880 (Vorjahr: 78.830) Versicherten aus. Bei der Allianz waren es 8.592 Personen (Vorjahr 9.333). Werden die die Daten des aktuellen PKV-Rechenschaftsberichts zugrunde gelegt, vereinnahmen allein diese beiden Unternehmen damit 31,4 Prozent des Bruttoneuzugangs in der Vollversicherung (284.600 Versicherte).
Zehn der 31 Anbieter mit Vollversicherten (ohne Vigo und Ottonova) konnten laut „Map-Report 910“ ihre Bestände ausbauen. Nach absoluten Zahlen dominierte die Debeka das Feld mit einem Plus von 32.870 Kunden, gefolgt von Hansemerkur (8.076), Signal Iduna (5.658) und Huk-Coburg (2.024). Mit diesem Zuwachs konnte die Debeka auch ihren Marktanteil nach Vollversicherten weiter ausbauen.
Die Axa, im Vorjahr beim Bestandswachstum in der Vollversicherung auf Platz zwei, konnte ihren Erfolg nicht wiederholen. Sie verlor 2.351 Vollversicherte. Die größten Bestandsverluste verzeichneten, wie in den Vorjahren, die DKV (minus 18.410), Allianz (minus 10.615), Central (minus 6.896) und Bayerische Beamtenkranken (minus 6.855).
Während Bestände weiter schrumpfen, sind die Kapitalanlagen innerhalb des letzten Jahres von 274,3 Milliarden Euro um 4,94 Prozent auf 287,8 Milliarden Euro gestiegen. Die Alterungsrückstellungen wuchsen um 5,20 Prozent. Mittlerweile hat die PKV 259,9 Milliarden Euro angesammelt. Sie sollen dafür sorgen, dass die Beiträge für Versicherte auch im Alter bezahlbar bleiben.
Quelle: Pressemitteilung Franke und Bornberg
Die Franke und Bornberg GmbH in Hannover analysiert und bewertet seit 1994 Versicherungsprodukte und -unternehmen. Das Unternehmen hat den „Map-Report“ Anfang 2019 vom „Versicherungsjournal“ übernommen. (mb1)