"Map-Report 919": Solvabilität im Vergleich 2011 bis 2020

Der „Map-Report 919“ des Analyseunternehmens Franke und Bornberg analysiert zum fünften Mal die aktuellen Berichte zu Solvabilität und Finanzlage („SFCR-Berichte“) nach Solvency II. Die Solvenzquoten (SCR-Quoten) werden in einem aufwendigen Prozess aus der Gegenüberstellung von zwei Werten ermittelt. Auf der einen Seite steht die Solvenzkapitalanforderung (SCR). Das ist der „Kapitalpuffer“, den eine Versicherungsgesellschaft benötigt, um Verpflichtungen auch dann noch erfüllen zu können, wenn sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dramatisch verschlechtern sollten. Auf der anderen Seite stehen die anrechnungsfähigen Eigenmittel des Unternehmens. Mehr als eine Quote

Doch anstelle einer Standardformel dürfen Versicherer auch ein internes Modell zur Berechnung der SCR-Quote anwenden. Zudem sind Übergangsmaßnahmen sowie Erleichterungen bei den Rückstellungen zulässig. Der „Map-Report“ trage den verschiedenen Berechnungsformeln Rechnung. Die Solvabilitätsquote wird sowohl mit Volatilitätsanpassung (VA) und Übergangsmaßnahmen (ÜM) als auch ohne jegliche Hilfsmaßnahmen abgebildet.

Für die Berechnung der SCR haben 71 Lebensversicherer die Standardformel und zehn Unternehmen ein (partielles) internes Modell verwendet. 55 nutzten (Vorjahr 51) die Übergangsmaßnahmen für versicherungstechnische Rückstellungen gemäß § 352 VAG und die Volatilitätsanpassung nach § 82 VAG an. Vier Lebensversicherer nutzten ausschließlich die Übergangsmaßnahme für versicherungstechnische Rückstellungen, während sich weitere elf Unternehmen als einzige Maßnahme der Volatilitätsanpassung bedienten. Die Übergangsmaßnahme für risikofreie Zinssätze gemäß § 351 VAG wurde von der WWK sowie erstmalig von der Credit Life in Kombination mit der Volatilitätsanpassung angewendet. Die Allianz ist bei den angewendeten Maßnahmen von der Verfahrensweise des Vorjahres abgewichen. Während zum Ende 2019 lediglich die Volatilitätsanpassung (VA) zur Anwendung kam, wurde jetzt auch auf die Übergangsmaßnahme bei versicherungstechnischen Rückstellungen zurückgegriffen.

Die SCR-Quote der LV-Branche beläuft sich auf 381,2 Prozent. Im Vergleich zum Jahresende 2019 (422,3 Prozent) ist die Kennzahl damit um rund 41 Prozentpunkte gefallen. In diesem Durchschnittswert nicht enthalten sind Lebensversicherer, die auf Übergangsmaßnahmen verzichten. Die Spannweite zwischen den einzelnen Anbietern ist dabei noch immer sehr breit. Den höchsten Wert verzeichnet die Victoria mit einer Quote von 727,6 Prozent. Und auch die LV1871 (711,6 Prozent), LVM (702,2 Prozent) sowie Swiss Life (681,4 Prozent) notieren über dem rund Siebenfachen der geforderten Bedeckung. Die niedrigsten Quoten veröffentlichen die VRK (179,5 Prozent) und DEVK Eisenbahn (186,1 Prozent).

Wie in den Vorjahren haben die Übergangshilfen den Solvenzquoten der Lebensversicherer deutlichen Auftrieb gegeben, maßgeblich beeinflusst durch die Wirkung der Übergangsmaßnahme bei den versicherungstechnischen Rückstellungen. Vielfach beträgt der Unterschied zwischen der Basisquote (ohne VA und/oder ÜM) und dem aufsichtsrechtlichen Nachweis mehr als 200 Prozentpunkte, nicht selten sogar weit über 300 bis hin zu über 500 Prozentpunkten. Marktweit fallen die Quoten nach Abzug der VA und ÜM spürbar geringer aus. In der Berechnung ohne Maßnahmen fällt die Bedeckung des Marktes von 249,1 Prozent im Vorjahr um rund 45 Prozentpunkte auf 203,9 Prozent. Die höchste Quote hat die Dialog mit 811,6 Prozent (2019: 784,0 Prozent), gefolgt von der Europa mit 807,6 Prozent (Vorjahr 823,2 Prozent). Die geringsten Werte verzeichnen die Landeslebenshilfe und Süddeutsche mit 0,0 Prozent, VRK mit 2,8 Prozent sowie die Öffentliche Oldenburg mit 10,4 Prozent.

Neben den Bedeckungsquoten enthält die Auswertung auch Übersichten zu den verdienten Beitragseinnahmen gemäß der SFCR-Berichte. In der Lebensversicherung beliefen sich die verdienten Bruttobeiträge gemäß SFCR-Berichten im Jahr 2020 auf 98,65 Milliarden Euro (Vorjahr 98,15 Milliarden Euro). Das entspricht einem Zugang von 0,5 Prozent. 29 Gesellschaften gelang es nicht die Beitragseinnahmen zu steigern, 14 Anbieter lagen mit bis zu zwei Prozent knapp über dem Vorjahresniveau und 29 Versicherer bauten die Beitragseinnahmen zwischen plus drei und über 80 Prozent aus. (DFPA/mb1)

Quelle: Pressemitteilung Franke und Bornberg

Die Franke und Bornberg GmbH in Hannover analysiert und bewertet seit 1994 Versicherungsprodukte und -unternehmen. Das Unternehmen hat den „Map-Report“ Anfang 2019 vom „Versicherungsjournal“ übernommen.

www.franke-bornberg.de

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