Versicherungsfreie bAV: Optimismus für 2025 trotz gedämpfter Wirtschaftslage
Die konstant hohe Nachfrage nach Konzepten im versicherungsfreien Durchführungsweg der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) verstetigt sich. Wie der Bundesverband pauschaldotierte Unterstützungskasse mitteilt, verzeichneten die Anbieter und Konzeptionäre der Branche auch im Jahr 2024 wieder ein durchschnittliches Umsatzwachstum von knapp 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Der Verband schätzt die Zahl derjenigen Unternehmen, die in Deutschland, in den vergangenen zehn Jahren ein firmeneigenes Versorgungswerk eingerichtet haben, auf rund 10.000. Einige hundert U-Kassen befinden sich aktuell in der Umsetzung. Das gesamte Versorgungsvolumen liegt Hochrechnungen des Verbandes zufolge im mittleren zweistelligen Milliardenbereich. In Deutschland sind rund 200 Beratungsunternehmen mit etwa 1.000 angebundenen Beratern auf die Einrichtung von pauschaldotierten U-Kassen (pdUK) spezialisiert. Wesentliches Merkmal der pdUK ist, dass die bAV-Beiträge in erster Linie im Unternehmen investiert oder zur zwischenzeitlichen Vorhaltung von Liquidität kostengünstig am Kapitalmarkt geparkt werden, meist in Exchange Traded Funds (ETFs).
Mehr Unabhängigkeit von Bankfinanzierungen
Für die anhaltend hohe Resonanz auf Angebote zum Aufbau eigener, versicherungsunabhängiger Versorgungswerke nennt der Verbandsvorsitzende Manfred Baier zwei wesentliche Gründe: Zum einen rüsten sich die Firmen durch die Innenfinanzierungseffekte der U-Kassen angesichts der allgemein trüben Wirtschaftslage für Krisensituationen. Baier: „Die pauschaldotierte U-Kasse ist ein attraktiver Weg zu mehr Unabhängigkeit von Banken mit zahlreichen positiven Begleiteffekten“. Zum anderen suchen die Unternehmen immer nach neuen Möglichkeiten, um sich an regionalen und umkämpften Arbeitsmärkten als lukrativer Arbeitgeber zu positionieren. Pauschaldotierte Unterstützungskassen dienen seit rund 150 Jahren als Instrument der betrieblichen Altersvorsorge (bAV). Ihr Wesen ist die Anlage der Altersvorsorgebeträge vornehmlich im Unternehmen des Arbeitgebers. Sie genießen weitreichende steuerliche und wirtschaftliche Vorteile und die Zusagen sind durch den Pensionssicherungsverein PSV abgesichert.
Rein arbeitgeberfinanzierte bAV-Modelle auf dem Vormarsch
Aufgrund der erheblichen betriebswirtschaftlichen und steuerlichen Vorteile gingen immer mehr Unternehmen dazu über, rein arbeitgeberfinanzierte Versorgungseinrichtungen zu implementieren, so Baier. Im Durchschnitt würden die Unternehmen rund 60 Prozent als Arbeitgeberzulage leisten.
Dem neuen Jahr 2024 sieht Baier verhalten optimistisch entgegen. Die allgemeine Wirtschaftslage drückt zwar auf die Stimmung in den vielfach exportgetriebenen Unternehmen hierzulande. Aber umso stärker würden die Unternehmen auch die Dringlichkeit von Instrumenten wie die pauschaldotierte U-Kasse zur Krisenbewältigung und Stabilisierung ihres wirtschaftlichen Erfolgs erkennen. (DFPA/abg)
Der 2005 gegründete Bundesverband pauschaldotierte Unterstützungskassen mit Sitz in Nürnberg ist Interessenvertreter und Dienstleister für seine Mitglieder nach außen und innen. Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige und keine eigenwirtschaftlichen Zwecke und ist für alle Unterstützungskassen-Konzeptionäre offen.