Analyse: Kölner Bürovermietungsmarkt im Jahr 2020 mit krisenbedingtem Umsatzrückgang
Der Bürovermietungsmarkt im Stadtgebiet Köln hat im Jahr 2020 nach Angaben des Immobiliendienstleisters Colliers International einen Flächenumsatz von 202.000 Quadratmetern erzielt. Mit diesem Resultat wurde im Zuge der Corona-bedingten Einschränkungen das Umsatzergebnis des Vorjahres um 27 Prozent unterschritten. Auch der Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre wurde um ein Drittel verfehlt. Die kurzfristig verfügbaren Flächenleerstände haben sich leicht erhöht, verharren aber mit rund 219.000 Quadratmetern nach wie vor auf niedrigem Niveau.
Cem Ergüney, Head of Office Letting bei Colliers International in Nordrhein-Westfalen: „Erwartungsgemäß konnte auch der Kölner Bürovermietungsmarkt nicht an die Umsatzergebnisse der Vorjahre anknüpfen – wenngleich der Umsatzrückgang im Vergleich mit den anderen deutschen Bürohochburgen in der Domstadt moderat ausgefallen ist. Branchenübergreifend sind Unternehmen weiterhin in einer abwartenden Position, da die wirtschaftlichen Auswirkungen immer noch nicht gänzlich absehbar sind. Befeuert durch einen Großabschluss in der Messe City in Deutz konnte im Schlussquartal trotz der wieder stärkeren allgemeinen Corona-bedingten Einschränkungen ein Flächenumsatz von knapp 70.000 Quadratmeter erzielt werden. Im Vergleich hierzu fiel der Flächenumsatz im weitestgehend von der Krise unberührten ersten Quartal mit nur 35.000 Quadratmeter deutlich niedriger aus. Während im März zahlreiche Unternehmen ihre Flächengesuche zunächst zurückgestellt hatten, erhalten die meisten Unternehmen ihre Aktivitäten hinsichtlich der Flächengesuche im zweiten Lockdown aufrecht – dabei werden moderne Arbeitsplatzkonfigurationen für die Zukunft erarbeitet.“
Rund ein Viertel des Flächenumsatzes des Gesamtjahres entfiel auf die Branche öffentliche Verwaltung, Verbände und soziale Einrichtungen. Neben der Großanmietung des Hauptzollamtes in Ehrenfeld konnten mehrere Abschlüsse im Bereich 2.000 bis 5.000 Quadratmeter durch die öffentliche Hand registriert werden. Beratungsunternehmen konnten im letzten Quartal durch den Großabschluss der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG in der Messe City zulegen und belegen schlussendlich mit einem Umsatzanteil von rund 13 Prozent den zweiten Rang.
Im Segment der Großanmietungen konnten im Jahr 2020 sechs Abschlüsse über 5.000 Quadratmeter registriert werden, die in Summe einen Flächenumsatz von rund 70.000 Quadratmeter erzielten. Damit wurde das Umsatzergebnis des Vorjahres nahezu erreicht – wenngleich die Anzahl der Abschlüsse in diesem Größensegment abgenommen hat. Die größten Umsatzeinbußen wurden mit einem Rückgang von 40 Prozent in den beiden Flächensegmenten zwischen 1.000 und 5.000 Quadratmeter registriert.
Anders als in den meisten anderen Top-7-Städten ist das Mietpreiswachstum in der jüngeren Vergangenheit in der Domstadt laut Analyse moderat ausgefallen. Die Spitzenmiete in Köln notiert derzeit bei 25,75 Euro pro Quadratmeter, was einer minimalen Steigerung im Vorjahresvergleich entspricht. Durch Großabschlüsse in Projektentwicklungen ist bei der gewichteten Durchschnittsmiete mit 15,90 Euro pro Quadratmeter ein Mietpreiswachstum von fünf Prozent zum Vorjahr zu beobachten. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung Colliers International
Colliers International Deutschland ist ein Immobilienberatungsunternehmen und an den Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Nürnberg, Stuttgart und Wiesbaden vertreten. Das Dienstleistungsangebot umfasst unter anderem die Vermietung und den Verkauf von Büro-, Gewerbe-, Hotel-, Industrie-, Logistik- und Einzelhandelsimmobilien, Fachmärkten, Wohnhäusern und Grundstücken. Weltweit ist die Colliers International Group mit rund 15.000 Experten in 68 Ländern tätig.