Analyse: Über zehn Milliarden Euro Investmentumsatz zum Jahresauftakt
Trotz eines seit Monaten anhaltenden Lockdowns starten die Investmentmärkte lebhaft ins Jahr 2021, sodass bereits zum fünften Mal hintereinander die zehn Milliarden Euro-Marke übertroffen werden konnte. Insgesamt wurde im ersten Quartal ein Transaktionsvolumen von rund 10,2 Milliarden Euro registriert. Damit liegt das Ergebnis zwar deutlich (minus 45 Prozent) unter dem außergewöhnlichen Rekordumsatz des Vorjahres, gleichzeitig aber im Schnitt der vergangenen zehn Jahre. Dies sind Ergebnisse einer Analyse von BNP Paribas Real Estate.
Im Vergleich zum durch große Portfolio-Verkäufe getriebenen Rekordergebnis des Vorjahreszeitraums verzeichnen erwartungsgemäß alle Assetklassen geringere Umsätze. Trotzdem haben die während der gesamten Pandemiezeit unterschiedlichen Bewertungen der einzelnen Nutzungsarten seitens der Anleger weiterhin Bestand. Im langfristigen Vergleich schneiden vor allem Logistik-Objekte und Pflegeimmobilien überproportional gut ab. Während die Logistikbranche vor allem von spürbar steigenden Umsatzzuwächsen des E-Commerce profitiert, spricht die absehbare demographische Entwicklung für eine langfristig stabile Nachfrage im Healthcare-Bereich. Aber auch Büros, vor allem im Core-Segment, stehen nach wie vor auf dem Einkaufszettel vieler Investoren. Beim Einzelhandel konzentrieren sich die Käufer weiterhin vor allem auf Investments mit einem hohen Anteil an Lebensmittelanbietern. Die stark von der Pandemie gebeutelten Hotelmärkte sehen sich immer noch einer ambitionierten Situation gegenüber, nehmen aber langsam wieder Fahrt auf.
Auf Einzeltransaktionen entfallen 77 Prozent des Investmentvolumens und damit deutlich mehr als im langjährigen Durchschnitt. Im Vorjahreszeitraum waren sie nur für die Hälfte des Umsatzes verantwortlich. Am meisten investiert wurde in den ersten drei Monaten in Logistik-Portfolios mit rund 590 Millionen Euro, gefolgt von Einzelhandels-Paketen mit knapp 440 Millionen Euro. An die Spitze gesetzt haben sich wieder Büroimmobilien mit knapp 3,5 Milliarden Euro und einem Anteil von 34 Prozent am Gesamtumsatz, der allerdings geringer ausfällt als im langjährigen Durchschnitt (41 Prozent). Fast doppelt so hoch wie üblich fällt dagegen die prozentuale Beteiligung von Logistikobjekten aus, die knapp 20 Prozent beisteuern und damit klar den zweiten Platz belegen (rund zwei Milliarden Euro). Rund zehn Prozentpunkte unter ihrem langjährigen Schnitt bleiben Einzelhandel-Investments, die mit knapp 15 Prozent (fast 1,5 Milliarden Euro) auf Rang drei kommen. Spürbar unterdurchschnittlich fällt bislang der Anteil ausländischer Investoren aus, der lediglich bei knapp 31 Prozent liegt.
In den deutschen A-Standorten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart) wurden im ersten Quartal 2021 rund 4,4 Milliarden Euro umgesetzt. Im Vorjahresvergleich hat sich das Investmentvolumen damit gut halbiert. Mehr als eine Milliarde Investmentvolumen verzeichnete in den ersten drei Monaten nur Berlin mit rund 1,42 Milliarden Euro (minus 56 Prozent). (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung BNP Paribas Real Estate
BNP Paribas Real Estate ist ein internationaler Immobiliendienstleister, der Leistungen in allen Phasen des Immobilienzyklus anbietet. In Deutschland ist das Unternehmen in den Geschäftsbereichen Transaction, Consulting, Valuation, Property Management, Investment Management und Property Development aktiv. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft des Finanzdienstleisters BNP Paribas.