Assetklasse Supermärkte weiter im Aufwind
Im Jahr 2020 belief sich das Transaktionsvolumen im Handelsimmobilien-Investmentmarkt auf zwölf Milliarden Euro und blieb damit 17 Prozent unter dem Wert des Vorjahres sowie 16 Prozent unter dem Schnitt der vergangenen drei Jahre, meldet der Immobiliendienstleister Savills. Dennoch bleiben Handelsimmobilien mit einem Anteil von rund 20 Prozent am Gesamtgewerbe-Transaktionsvolumen, hinter Büroimmobilien, weiterhin auf Platz zwei der bedeutendsten Nutzungsarten am deutschen Investmentmarkt. „Nach einem starken Jahresauftakt durch zahlreiche großvolumige Übernahmen, Beteiligungen und Portfoliokäufen haben sich die Investitionen in Handelsimmobilien im Jahresverlauf deutlich verringert“, erläutert Jennifer Güleryüz, Associate Research Germany bei Savills, und ergänzt: „Mit knapp 2,1 Milliarden Euro ist das vierte Quartal das schwächste Abschlussquartal seit der Finanzkrise.“
Mit einer Milliarde Euro beziehungsweiser einem Anteil von neun Prozent am gesamten Handelsvolumen waren Shopping-Center so schwach wie seit der Finanzkrise 2009 nicht mehr. Auch das Transaktionsvolumen von Geschäftshäusern hat mit 1,6 Milliarden Euro beziehungsweise einem Anteil von 14 Prozent deutlich abgenommen (minus 70 Prozent gegenüber dem Vorjahresvolumen, durchschnittlicher Anteil der vergangenen fünf Jahre: 32 Prozent). Kauf-/Warenhäuser kommen auf ein Volumen von 2,25 Milliarden Euro beziehungsweise 19 Prozent, Fachmarktzentren auf 2,1 Milliarden Euro beziehungsweise 18 Prozent. Supermärkte und Discounter sind hingegen die Assetklasse des Jahres 2020: Mit über 3,1 Milliarden Euro entfallen rund 26 Prozent des Volumens auf dieses Segment – so viel wie nie zuvor (Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre: Anteil von zwölf Prozent). Hinzu kommen noch 1,8 Milliarden Euro für sonstige Immobilien, zu denen Baumärkte und auch Cash & Carry Märkte gehören.
Die Spitzenrenditen liegen, nach einer Anhebung um 70 Basispunkte bei Shopping-Centern sowie 80 Basispunkte bei Secondary Shopping-Centern im zweiten Quartal 2020, aktuell bei fünf Prozent und sieben Prozent. Fachmarktzentren haben um weitere 15 Basispunkte nachgegeben und liegen nun bei 4,25 Prozent.
Zu den aktivsten Käufergruppen gehörten im vergangenen Jahr vor allem risikoaverse und langfristig agierende Investoren: Mit einem Anteil von über 26 Prozent am Transaktionsvolumen des Handelsinvestmentmarktes waren Sonstige Asset-Manager auf Platz eins, gefolgt von offenen Spezialfonds mit knapp 15 Prozent. Auch auf Verkäuferseite zeigten Sonstige Asset-Manager mit 26 Prozent eine starke Präsenz. Der größte Anteil entfällt mit rund 33 Prozent allerdings auf Immobilien AG/Reits.
„Das letzte Jahr wurde von vielen großvolumigen Portfoliotransaktionen geprägt. Da dies ein Sondereffekt war, erwarten wir für 2021 einen Rückgang des Transaktionsvolumens. Dieser dürfte jedoch nicht allzu stark ausfallen, da wir bei steigenden Renditen im Non-Core Segment von einem weiterhin zunehmenden Investoreninteresse ausgehen “, blickt Krechky voraus. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung Savills
Savills plc ist ein weltweit tätiges Immobilien-Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in London. Tätigkeitsschwerpunkte sind Beratungs-, Management- und Transaktionsdienstleistungen. Das 1855 gegründete Unternehmen beschäftigt über 39.000 Mitarbeiter in mehr als 700 Niederlassungen weltweit.