Bain-Studie zum Welthandel: Abbau von Handelsschranken zeigt erste Erfolge
Rund ein Jahr nach dem Welthandelsabkommen von Bali beginnt der Abbau von Handelsschranken seine Wirkung zu entfalten. Die dritte Ausgabe der Studie „Enabling Trade“ der internationalen Managementberatung Bain & Company und des World Economic Forum (WEF) macht aber auch deutlich, dass noch immer bestehende Handelshemmnisse höhere Wohlstandsgewinne verhindern. Das Spektrum reicht von verzögerten Zollabfertigungen bis hin zu mangelnder Infrastruktur.
Das auf Bali getroffene WTO-Abkommen sieht unter anderem eine einfachere Zollabwicklung und somit eine bessere Einbeziehung ärmerer Länder in den Welthandel vor. Während die Entwicklungsländer erst 26 Prozent der Maßnahmen umgesetzt haben, liegt der Implementierungsgrad in den Emerging Markets bereits bei 44 Prozent. Die vollständige Umsetzung könnte das jährliche weltweite Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um mehr als einen Prozentpunkt erhöhen und die globalen Handelskosten um 30 Milliarden US-Dollar senken.
Für Bain-Deutschland-Chef Walter Sinn ist dies aber nur ein Zwischenschritt: „Der konsequente Ausbau des Handels ist ein Schlüssel für mehr Wohlstand in der Dritten Welt. Dafür müssen Güter und Dienstleistungen möglichst schnell und effizient Grenzen überwinden können. Je reibungsloser Lieferketten funktionieren, desto eher steigt die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes.“
Die konsequente Beseitigung von grenzüberschreitenden Handelshemmnissen könnte laut früheren Studien von Bain und dem WEF weltweit zu einem BIP-Wachstum von knapp fünf Prozent führen. Dies entspricht dem Sechsfachen des Wohlstandsgewinns, der sich aus der Abschaffung sämtlicher Zölle ergeben würde.
Handelshemmnisse lassen sich der aktuellen Studie zufolge in drei Schritten reduzieren: Erstens ergeben sich durch die Analyse der bestehenden Rahmenbedingungen Prioritäten für Veränderungen. Zweitens tun gezielte Pilotprojekte not. Deren Erfolge schaffen die notwendige Basis, um drittens über alle Lieferketten hinweg Hemmnisse zu beseitigen.
Quelle: Pressemitteilung Bain
Bain & Company Inc. ist ein Managementberatungsunternehmen mit Sitz in Boston. Das 1973 gegründete Unternehmen beschäftigt in 51 Büros in 33 Ländern rund 5.700 Mitarbeiter, davon 650 im deutschsprachigen Raum. (TH1)