Baugenehmigungen im Sinkflug - Alarmsignal für die Zukunft des bezahlbaren Wohnens
Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) wurde im ersten Halbjahr 2019 in Deutschland der Bau von insgesamt 164.600 Wohnungen genehmigt – ein Minus von 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (DFPA berichtete). „Die Zeichen stehen auf noch mehr Wohnungsmangel statt endlich mehr Wohnungsbau in Deutschlands Ballungsregionen. Statt den Wohnungsbau und die Baugenehmigungen wirksam anzukurbeln, wurden im ersten Halbjahr 2019 deutlich weniger Wohnungen genehmigt als im Vorjahr. Der Sinkflug bei den Baugenehmigungen ist ein deutliches Alarmsignal für die Zukunft des bezahlbaren Wohnens, denn von den jährlich notwendigen neuen Wohnungen in Deutschland bleiben wir meilenweit entfernt“, erklärte Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW.
Als Gründe für die dauerhafte Mangelsituation benennt der GdW zu wenig Bauland, zu wenig Mitarbeiter in den Behörden, zu wenig Kapazitäten in den Baufirmen. Hinzu kämen die vielfach abschreckend hohen Preise für Bauland und Bauleistungen, so dass an der Zielgruppe vorbei gebaut würde und daher erst gar nicht mehr weiter geplant wird.
Für den GdW liegen die Lösungen auf der Hand: Das Planungs- und Baubeschleunigungsgesetz muss zügig kommen. Es müsse dauerhafte steuerliche Verbesserungen für den Wohnungsbau geben. Die Branche benötige eine aktive und vorausschauende Liegenschafts- und Bodenpolitik der Städte und Kommunen ebenso wie interkommunale Lösungen und Stadt-Umland-Kooperationen als neue Ansatzpunkte. Die Kommunen müssten die Grundstücke grundsätzlich nach dem Gebot der Konzeptvergabe und nicht nach Höchstpreisen abgeben. Die Genehmigungskapazitäten in den Ämtern seien zu erhöhen und die Ergebnisse der Baukostensenkungskommission aus der vergangenen Legislaturperiode umzusetzen. Kommunen, Länder und die Bundesregierung müssten an einem Strang ziehen, fordert der GdW. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung GdW
Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen vertritt als größter deutscher Branchendachverband bundesweit und auf europäischer Ebene rund 3.000 kommunale, genossenschaftliche, kirchliche, privatwirtschaftliche, landes- und bundeseigene Wohnungsunternehmen. Sie bewirtschaften rund sechs Millionen Wohnungen, in denen über 13 Millionen Menschen wohnen.