Catella Research legt Studie zu „Mixed-use Developments” vor
„Hinter dem Begriff ,Mixed-use‘ verstecken sich etliche unterschiedliche Sichtweisen zum Stadtumbau in Deutschland – eine konzertierte Vorgehensweise wie dieser Umbau von Statten gehen soll, existiert bisher nicht“, so Dr. Thomas Beyerle, Group Head of Research der Catella. In der Studie „Mixed-use Developments – DNA der Stadt der Zukunft?!“ des Transaktionsberaters Catella wird die Bedeutung der sogenannten „Neue-Mitte-Projekte“ für die kommenden Jahre in Deutschland prognostiziert.
Im Rahmen der Studie wurden 16 Projekte in Deutschland untersucht, die sämtlich außerhalb der Top-5-Standorte liegen. Bei näherer Betrachtung eröffnen sich dort für die Immobilienwirtschaft enorme Chancen diesen Prozess zu gestalten, gibt sich Beyerle sicher. Man müsse kurze Wege zwischen Wohnen, Arbeiten und Einkaufen in lebendiger Atmosphäre schaffen. Auch zu beachten seien Aspekte zur Nachhaltigkeit, Sicherheit, Bürgerbeteiligungen und demzufolge heterogene Ansprüche an eine Stadt der Zukunft. Letztlich geht es um die Schaffung neuer Lagen, führt die Studie aus. Strukturell stellten die Innenstadtvisionen der späten 60er bis Anfang 80er Jahre in Deutschland eine geradezu ideale Ausgangslage für diesen Städtestrukturwandel dar.
Was alle Prozessbeteiligten dabei fordern wird, ist laut Catella das Überschreiten von bisher singulären, vermeintlich bewährten aber doch eingeschränkten Sichtweisen bei der Projektentwicklung neuer Innenstädte. So würden bis heute mehr als zwei Nutzungen innerhalb eines Gebäudes immobilienwirtschaftlich keinesfalls Begeisterungsstürme auslösen. Von kommunaler Seite werde das Schaffen neuer Raumstrukturen oftmals eher mit der Zerstörung erhaltenswürdiger Ensembles unter weiterer Reduktion des öffentlichen Raums diskutiert. Sozialpolitisch werde argumentiert, dass der Gentrifizierung Vorschub geleistet wird. So sei der Standort klar definiert, doch die Schaffung gänzlich neuer Lagen sei das eigentlich Herausfordernde für die Planer, Investoren und kommunalen Entscheidungsträger beim Aufbruch in die Stadt der Zukunft. „Noch stört aktuell vor allem der Begriff Projektentwicklung in Zeiten einer maximalen Sicherheitsdoktrin an den Anlagemärkten. Diese Luxusattitüde werden wir uns mittelfristig nicht mehr leisten können, soll der weiteren Abwanderung aus den propagierten B-Standorten etwas entgegengesetzt werden“, so Beyerle.
Quelle: Pressemitteilung Catella
Catella AB ist ein börsennotierter Finanzkonzern mit Sitz in Stockholm, der in den Bereichen Real Estate Investment Banking, Finanzdienstleistung und Asset Management tätig ist. Die 1987 gegründete Unternehmensgruppe beschäftigt rund 450 Mitarbeiter in zwölf europäischen Ländern und verwaltet Kapitalanlagen in Höhe von 52 Milliarden Schwedischen Kronen (5,5 Milliarden Euro). (JF1)