Colliers International: Großabschluss treibt deutschen Einzelhandelsinvestmentmarkt an
In den ersten drei Monaten des Jahres 2015 wurden in Deutschland nach Angaben des Immobilienberaters Colliers International Einzelhandelsimmobilien für rund 3,6 Milliarden Euro verkauft. Im Vergleich zum Vorjahr stellt dies ein Plus von knapp 40 Prozent dar. Kein erstes Quartal seit 2006 sei zudem umsatzstärker als das abgelaufene gewesen.
Zurückzuführen ist das hohe Quartalsergebnis vor allem auf die Übernahme des niederländischen Shopping-Center-Investors Corio durch den französischen Konkurrenten Klépierre, so Colliers. Dieser vollziehe mit den im Portfolio enthaltenen Einkaufszentren Boulevard Berlin, Centrum Galerie Dresden, Forum Duisburg, Königsgalerie Duisburg und Arneken Galerie Hildesheim mit einem Investitionsvolumen von zusammen etwa einer Milliarde Euro den Eintritt in den deutschen Shopping-Center-Markt.
Andreas Trumpp, Head of Research bei Colliers International Deutschland: „Bedingt durch das großvolumige Portfolio entfielen im ersten Quartal über 60 Prozent des Transaktionsvolumens auf Paketverkäufe. Einkaufszentren erzielten bis dato einen Marktanteil von 43 Prozent und lagen damit knapp vor den Fachmarktzentren und Fachmärkten, die auf 41 Prozent Marktanteil kamen. Allerdings stehen derzeit vor allem letztere bei Einzelhandelsinvestoren im Fokus, was an den nach wie vor durchschnittlich höheren Renditeaussichten als bei den meisten anderen Immobilienarten liegt. Zudem erscheint einem Großteil der Anleger die Fokussierung von Fachmarktzentren auf den Lebensmittel- und Grundversorgungsbereich und damit auf die Erzielung nachhaltig stabiler Miet-Cashflows attraktiver als andere Einzelhandelskonzepte.“
Mit der hohen Nachfrage geht eine anhaltende Yield Compression einher, so der Immobiliendienstleister. Für neu gebaute und voll vermietete Fachmarktzentren mit einem ausgewogenen Mietermix an sehr guten Standorten läge die Bruttoanfangsrendite Ende des ersten Quartals bei 6,00 Prozent. Einzelne Fachmärkte lägen in Ausnahmefällen ebenfalls bereits bei 6,00 Prozent, in der Regel aber bei einer Spitzenrendite zwischen 6,30 und 7,00 Prozent. Neue und moderne Einkaufszentren erzielten standortabhängig überwiegend zwischen 5,00 und 5,50 Prozent. In den 1A-Lagen der deutschen Immobilienhochburgen läge die Spitzenrendite für innerstädtische Einzelhandelsimmobilien und Geschäftshäuser im Vergleich zum Vorjahr mit durchschnittlich 4,14 Prozent 13 Basispunkte und im Vergleich zum Vorquartal zwei Basispunkte niedriger.
Quelle: Pressemitteilung Colliers
Colliers International Property Consultants Inc. ist ein international tätiges Unternehmen für gewerbliche Immobiliendienstleistungen mit Sitz in Seattle. Weltweit sind mehr als 15.800 Mitarbeiter in mehr als 485 Büros in 63 Ländern für das 1976 gegründete Unternehmen tätig. Colliers International, Deutschland ist ein Verbund von Immobilienberatern mit Standorten in Berlin, Hamburg, Köln, Düsseldorf, Frankfurt, München, Stuttgart und Wiesbaden. (JF1)