Corona-Krise beendet Preisübertreibungen am Immobilienmarkt
Die Corona-Krise ist ein Einschnitt für die Immobilienwirtschaft. Es ist ein Ende der Preisübertreibung zu erwarten, die Multiples werden sich normalisieren. Die fortwährenden Trends in der Immobilienbranche sind jedoch intakt und bestimmen das mittel- und langfristige Marktgeschehen. Allerdings dürfte sich das Finanzierungsumfeld verschlechtern. Dies sind die Ergebnisse einer Umfrage von Dr. Lübke & Kelber unter Projektentwicklern, Maklern sowie Investment- und Asset Managern.
Die Befragten sind überwiegend der Meinung, dass die bestimmenden Trends der Immobilienwirtschaft intakt sind. So teilen 67 Prozent die Meinung, dass die fundamentale Nachfrage nach Immobilien in den größten Städten bestehen bleibt. Und 37 Prozent glauben, dass sich nach einem deutlichen Corona-bedingten Knick bei den Immobilienpreisen und Transaktionsvolumina der Markt schnell wieder erholen wird. Nur etwa 20 Prozent rechnen mit irreparablen Schäden an den Immobilienmärkten.
Die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Nutzungsarten werden unterschiedlich gewertet. So glauben 67 Prozent der Befragten, dass die Wohnungsmärkte auf stabilem Wachstumskurs bleiben, und 54 Prozent erwarten für den Logistikmarkt einen starken Schub. Etwa 50 Prozent sind der Meinung, dass sich im Einzelhandel der Digitalisierungsprozess beschleunigt. Zukunftsfähige Konzepte dürften sich aber auch nach der Krise durchsetzen. Dass mit einer besonders schnellen Erholung von Hotellerie und Gastronomie nicht zu rechnen ist, denken 20 Prozent. 52 Prozent sind der Meinung, dass flexibles Arbeiten von jedem Standort aus möglich ist, aber dass das Büro unverzichtbar bleibt. Und 37,9 Prozent sind der Ansicht, dass Pflegeheime und Wohnen im Alter kaum betroffen sind.
Bei den Ankaufskonditionen rechnen die Befragten mit sinkenden (53,6 Prozent) oder stabilen (37,9 Prozent) Multiples. 60 Prozent erwarten dies mittel- bis langfristig, während 36 Prozent dies schon jetzt wahrnehmen. Begründet wurde diese Entwicklung damit, dass Investoren aktuell ihre Liquidität zusammenhalten und nur sehr selektiv zukaufen (64 Prozent), Übertreibungen jetzt korrigiert werden (51 Prozent) und sinkende Mietpotenziale antizipiert und frühzeitig eingepreist werden (58,2 Prozent).
Die Finanzierungskonditionen sieht eine Mehrheit kritisch. 64 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung der Bedingungen und 27,5 Prozent damit, dass die Konditionen gleichbleiben. Dies gilt sowohl für Beleihungsausläufe (65 Prozent) als auch für Zinsen (79 Prozent). 53 Prozent der Befragten beobachten diese Entwicklung bereits jetzt, während 47 Prozent damit erst mittelfristig rechnen. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung Dr. Lübke & Kelber
Die Dr. Lübke & Kelber GmbH ist ein eigentümergeführtes Dienstleistungsunternehmen mit fast 50-jähriger Markt- und Immobilienkompetenz. Das Unternehmen ist in Berlin, Frankfurt, München, Stuttgart, Düsseldorf und Dresden mit einem Team von 60 Spezialisten präsent. Gemeinsam mit der Arbireo Capital AG bietet das Unternehmen Immobilien und Kapitalmarkt-Know-how. Kunden sind nationale und internationale Investoren.