Der Verwahrstellenmarkt wird heterogener
Durch das KAGB und die Rundschreiben der BaFin sind die Kernaufgaben der Verwahrstellen klar definiert. Dabei stellt die Regulierung hohe Anforderungen an die Qualität, so dass der Preis nach Ansicht vieler Marktteilnehmer zum entscheidenden Kriterium bei der Auswahl einer Verwahrstelle geworden ist. Der Service scheint - zumindest von außen betrachtet - austauschbar. Die Studie „Verwahrstellen in Deutschland 2014“ der Konsort GmbH zeigt, dass die Verwahrstellen auf diese Situation vor allem mit Spezialisierung reagieren. Die Zahl der Verwahrstellen ist dadurch bis Ende 2014 erst einmal gestiegen. Dennoch bündelt sich die Masse der Mandate und Assets bei einigen wenigen Anbietern.
Der Wettlauf um die umfangreichsten Zusatz-Services ist zum Erliegen gekommen. Nur eine kleine Gruppe der Verwahrstellen tritt als Vollsortimenter auf - mit dem Anspruch, alle Produkte abbilden und alle nachgefragten Services anbieten zu können. Die übrigen haben sich ein Spezialgebiet gesucht, in dem sie besser sein können als der Wettbewerb und in dem sie sich profilieren. Nicht nur dadurch wird der Markt immer heterogener. Auch, dass mit dem KAGB neue Anbieter den Zugang zum Verwahrstellenmarkt bekommen haben, verändert die Landschaft. Denn nun dürfen auch Nicht-Banken Verwahrstelle werden. Eine Reihe von Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften nutzen diese Möglichkeit bereits.
Für die Studie „Verwahrstellen in Deutschland 2014“ hat die Konsort GmbH strukturierte Interviews mit insgesamt 29 Verwahrstellen geführt. Die Studie löst die Reihe „Depotbanken in Deutschland“ ab, in der seit 2008 im Zweijahresrhythmus der deutsche Depotbankmarkt untersucht wurde. Unter den Teilnehmern befinden sich neun Verwahrstellen für Immobilienfonds und sieben Häuser, die die Verwahrstellenfunktion für Produkte anbieten, die durch das KAGB neu reguliert wurden, zum Beispiel für geschlossene Fonds. Dadurch waren erstmals auch alternative Verwahrstellen beteiligt, also Anbieter, die keine Banken sind, sondern Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. Die Teilnehmer der Studie halten gemeinsam einen Marktanteil von über 90 Prozent der Assets im deutschen Fondsmarkt und decken das gesamte Spektrum von Kleinstanbietern bis hin zu den Marktführern ab. Dadurch ergibt sich ein repräsentatives Bild des Markts. Die Neuauflage der Studie ist für 2016 vorgesehen.
Quelle: Pressemitteilung Konsort GmbH
Die Konsort GmbH ist eine Unternehmensberatung, die sich auf die Investmentfondsindustrie spezialisiert hat. Konsort unterstützt seine Kunden in der Optimierung von Prozessen, Strategie und IT. Vom Portfolio-Management über die Fondsbuchhaltung bis hin zur Fondspreisbestätigung durch die Depotbank und zu Sales-Prozessen haben die Mitarbeiter Projekterfahrungen. Einen besonderen Schwerpunkt legt das Unternehmen auf die Bereiche Exchange Traded Funds (ETF) und Depotbanken. Sitz ist Mörfelden-Walldorf vor den Toren Frankfurts. (AZ)