Digital, alternativ, risikoorientiert: Wie der Mittelstand anlegt
Aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase schichten viele Unternehmen ihr Vermögen um oder investieren vermehrt in den eigenen Betrieb. Bereits zum zehnten Mal steht das Anlageverhalten deutscher Unternehmen im Mittelpunkt einer aktuellen Umfrage der Commerzbank, mit deren Erstellung erstmals Forsa beauftragt wurde. Basis der Studie ist eine bundesweite repräsentative Befragung bei 500 Entscheidern in Unternehmen mit einem Jahresumsatz ab 15 Millionen Euro. Wie aus der Studie hervorgeht, bezeichnen 86 Prozent der befragten Unternehmen ihre Anlagestrategie als liquiditäts- beziehungsweise sicherheitsorientiert. Chancen- beziehungsweise risikoaffin sind dagegen nur rund zehn Prozent. Bereits für 14 Prozent der Unternehmen spielt das Kriterium „Nachhaltigkeit“ bei Anlageprodukten eine Rolle.
Während im Vorjahr noch längerfristige Anlagen im Fokus standen, legt aktuell knapp die Hälfte der Unternehmen (48 Prozent) kurzfristig mit einem Zeithorizont von bis zu einem Jahr an. Mittelfristige (ein bis drei Jahre) beziehungsweise langfristige (länger als drei Jahre) Anlagen werden von jeweils etwa einem Fünftel favorisiert. Die mit 41 Prozent am meisten genutzte Anlageform ist das Termingeld. Währungsanlagen oder Fonds spielen mit je 13 Prozent eine untergeordnete Rolle. Legen Unternehmen in Fonds an, bevorzugen sie gemischte Fonds (56 Prozent) und Aktienfonds (51 Prozent). Die breite Mehrheit der Befragten (76 Prozent) legt selbst an, während ein knappes Viertel eine professionelle Vermögensverwaltung oder ein gemanagtes Mandat nutzt.
Knapp die Hälfte der mittelständischen Unternehmen legt mehr als eine Million Euro an. Bei gut einem Viertel der Großunternehmen erreicht das Anlagevermögen 100 Millionen Euro oder mehr. Fremdwährungen gehören bei fast einem Drittel der Befragten zum Anlageportfolio, bei größeren Unternehmen ist dieser Anteil tendenziell höher. Mit 57 Prozent bildet ein Großteil der Unternehmen Pensionsrückstellungen. Bei knapp zwei Drittel sind diese zu mehr als 50 Prozent gedeckt.
Die neue Studie liefert erstmals auch Angaben zu alternativen und digitalen Anlageformen. Für ein knappes Fünftel der Unternehmen kommen demnach Investitionen in Handelsfinanzierungen in Frage. Alternativen wie Zinsportale, Peer-to-Peer- oder Social-Trading-Plattformen sind dagegen für weniger als zehn Prozent der Befragten vorstellbar. Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass sich die Beratungsbedürfnisse geändert haben: Während nahezu alle Unternehmen den elektronischen Zahlungsverkehr nutzen, legt inzwischen knapp die Hälfte (46 Prozent) auf diesem Weg auch Tages- oder Termingelder an. Bereits 29 Prozent der Unternehmen wickeln ihren Devisenhandel digital ab. „Die Digitalisierung des Handelsgeschäfts wird sich dynamisch weiterentwickeln, sowohl innerhalb der Unternehmen als auch in der Commerzbank. Eine wichtige Erkenntnis ist für uns aber insbesondere, dass bei konkretem Beratungsbedarf das persönliche Gespräch unverändert im Vordergrund steht. Mit Blick auf die zunehmende Digitalisierung ist es daher nur logisch, dass elektronische Medien wie die Videoberatung an Bedeutung gewinnen werden“, erläutert Oliver Haibt, Head of Coporate Sales bei der Commerzbank. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung Commerzbank
Die Commerzbank ist eine international agierende Geschäftsbank mit Standorten in knapp 50 Ländern. Kernmärkte der Commerzbank sind Deutschland und Polen. Mit den Geschäftsbereichen Privatkunden, Mittelstandsbank, Corporates/Markets und Central & Eastern Europe bietet die im Jahr 1870 gegründete Bank ihren Privat- und Firmenkunden sowie institutionellen Investoren ein umfassendes Portfolio an Bank- und Kapitalmarktdienstleistungen an.