Dividendensaison 2020: Ausschüttungen steigen an, die Gefahren jedoch auch
Weltweit werden rund 1.600 Milliarden US-Dollar an Dividende ausgeschüttet. Damit könnte man alle DAX-Unternehmen kaufen und hätte noch 350 Milliarden US-Dollar übrig. Obwohl die Unternehmensgewinne lediglich stagnierten, schütten die Unternehmen vier Prozent mehr aus als im Vorjahr. Dadurch steigt die Ausschüttungsquote an, so meldet die DZ Bank. Die deutschen Unternehmen (HDAX) werden 47,2 Milliarden Euro und damit vier Prozent weniger ausschütten. Dies liege maßgeblich an den Kürzungen der Dividendengrößen Daimler und Deutsche Telekom, die rund drei Milliarden Euro weniger ausbezahlen. Die nachlassende Dynamik des Welthandels und sektorspezifische Probleme hätten die industrie- und exportabhängigen deutschen Unternehmen gebremst.
Aufgrund des Kurseinbruchs infolge des Coronavirus seien die Dividendenrenditen wieder angestiegen und liegen auf den historischen Durchschnittswerten. DAX und Euro Stoxx 50 versprechen 3,6 Prozent und 4,1 Prozent. Da zusätzlich die Bondrenditen gesunken seien, bieten Aktien gegenüber Bonds laut DZ Bank einen Renditeaufschlag von 450 Basispunkten. Dies sei extrem hoch und liege nahe der Rekordwerte. Dividendentitel blieben somit attraktiv und seien für einen langfristigen Vermögensaufbau unerlässlich.
Weltweit zeichne sich bei den Top-Dividendenzahlern ein sukzessiver Wandel ab. Während Finanz- und Technologiewerte die Dividenden steigerten, verlören Energie und Kommunikation an Gewicht. Daher sei es wichtig, Dividendenportfolios weiterzuentwickeln. Mit Blick nach vorne werden die Dividenden langfristig weiter ansteigen und sich auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten deutlich stabiler als die Kurs- und Unternehmensgewinne entwickeln. Allerdings geht die DZ Bank kurzfristig davon aus, dass die Dividendenausschüttungen durch die Auswirkungen des Coronavirus belastet werden und die aktuell geschätzten Dividendenrenditen zu hoch seien. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung DZ Bank
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