DVFA-Umfrage: Hochfrequenzhandel sollte schärfer reguliert werden
Mehr als drei Viertel der Investment Professionals (76 Prozent) sind der Meinung, dass die aktuelle Regulierung des Hochfrequenzhandels (HFT) verschärft werden sollte. Nach einer aktuellen Erhebung der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA) hält weniger als ein Viertel der Befragten (24 Prozent) eine stärkere Kontrolle nicht für notwendig.
Die Mehrheit der Investment Professionals (67,4 Prozent) schätzt die Auswirkungen von HFT auf die Märkte als negativ ein, beispielsweise im Hinblick auf die Volatilität. Von neutralen Effekten gehen 14,0 Prozent der Befragten aus. Positive Effekte durch den Hochfrequenzhandel, wie zum Beispiel eine höhere Liquidität, sehen 19,4 Prozent. In Kommentaren wiesen „zahlreiche“ DVFA-Mitglieder darauf hin, dass strengere Vorgaben im Bereich des HFT sinnvoll seien, aber mit Augenmaß eingeführt werden sollten, um eine Überregulierung zu vermeiden.
Im Zuge des technologischen Fortschritts hat der Hochfrequenzhandel in den vergangenen Jahren an Dynamik gewonnen. Wissenschaftler forschen bereits an einer weiteren Beschleunigung der Datenübertragung. „Der Einsatz von Algorithmen an den Finanzmärkten in Kombination mit einer immer schnelleren Handelsfrequenz darf jedoch nicht abgekoppelt von den daraus resultierenden Risiken erfolgen“, sagt Ralf Frank, Generalsekretär der DVFA e.V. „Ausschlaggebend für den Effekt von HFT auf die Märkte – und auch für die Regulierung dieses Segments – wird zunehmend sein, wie verantwortungsvoll jene Marktteilnehmer agieren, die mit dem Einsatz modernster Technologie einen Informations- und Zeitvorsprung gegenüber dem Gros der Anleger erhalten“, so Frank.
Quelle: Pressemitteilung DVFA
Die DVFA e.V. ist die Standesorganisation der Investment Professionals in den deutschen Finanz- und Kapitalmärkten. Der Verband engagiert sich für die Professionalisierung des Investment-Berufsstandes, erarbeitet Standards und fördert den Finance-Nachwuchs. Der DVFA gehören 1.400 Mitglieder an. (TH1)