Europas Büromärkte wieder auf Wachstumskurs
Die europäischen Büromärkte profitierten im vergangenen Jahr von den verbesserten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und einer entspannteren Lage auf dem Arbeitsmarkt. Der Investmentmarkt verzeichnete das beste Jahr seit 2007. Das ergibt der aktuelle Report „European Office Market 2015“ zum Büro- und Investmentmarkt in 39 europäischen Städten vom Immobilienberater BNP Paribas Real Estate (BNPPRE).
Die europäischen Büromärkte verzeichneten 2014 in 35 analysierten Städten einen Flächenumsatz von 11,7 Millionen Quadratmetern – zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Die Renaissance der Großabschlüsse trug in den meisten Märkten zu einem starken Ergebnis bei, allen voran in Zentral-Paris, Berlin und Brüssel. Die Nachfrage wurde weiterhin hauptsächlich von Kostenreduzierungen und Rationalisierungen getrieben. Nutzer favorisierten nach wie vor neu errichtete Gebäude in guten Lagen. Ungeachtet des deutlichen Anstiegs der Flächenumsätze fiel die Leerstandsrate um lediglich zehn Basispunkte und verharrte damit weiterhin über der Zehn-Prozent-Schwelle. Ein Grund dafür ist, dass der Leerstandsrückgang überall von steigenden Fertigstellungen ausgeglichen wurde. Darüber hinaus sorgten Standortverlagerungen dafür, dass weitere Bestandsgebäude auf den Markt kamen. Allerdings führte der Mangel an neuen Objekten in zentralen Lagen dazu, dass die Mieten für Premiumflächen weiter unter Druck waren. Infolgedessen stieg die durchschnittliche Spitzenmiete für hochwertige Objekte in Top-Lagen um drei Prozent, getrieben von starken Mietzuwächsen in florierenden Märkten wie Zentral-London und Dublin. Hier öffnet sich eine Schere, denn dezentral gelegene Büroviertel leiden nach wie vor unter hohen Leerstandsraten, und die Eigentümer müssen dort erhebliche Incentives gewähren, um einen Rückgang der nominalen Mieten zu verhindern. Für 2015 ist damit zu rechnen, dass das Wirtschaftswachstum in Europa weiter an Fahrt gewinnen wird und die Arbeitslosenzahlen sinken werden. Dementsprechend dürften auch die Büromärkte in den wichtigsten europäischen Städten auf stabileren Füßen stehen.
Das Gesamtvolumen gewerblicher Immobilieninvestitionen in 38 beobachteten Märkten belief sich in 2014 auf 108 Milliarden Euro (davon 74 Milliarden Euro für Büroflächen). Dies stellt einen Zuwachs von 16 Prozent (plus 20 Prozent im Bürosegment) dar. Vor allem verzeichneten diejenigen Märkte eine Erholung, die besonders hart von der Krise betroffen waren; angeführt wird die Liste von Dublin (plus 122 Prozent) und Madrid (plus 278 Prozent). Während einige europäische Länder noch unter instabilen wirtschaftlichen Bedingungen und politischen Unsicherheiten leiden, blieb die Lage in Zentral-London im Vergleich zu 2013 nahezu unverändert positiv. Hier wurde mit knapp 30 Milliarden Euro das höchste Investitionsvolumen in ganz Europa erreicht. Das vergangene Jahr war insbesondere von grenzübergreifenden Investitionen und einem kontinuierlichen Rückgang der Risikoaversion geprägt. Global gesehen liegt der Fokus der Immobilieninvestitionen in den europäischen Märkten nach wie vor auf Core- und Liquid-Assets, aber auch Investitionen in Value-add-Objekte und spekulative Projekte nahmen zu.
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas. Das Unternehmen beschäftigt 3.700 Mitarbeiter und verwaltet ein Immobilienvermögen in Höhe von nahezu 18 Milliarden Euro. (JF1)