EZB-Niedrigzinspolitik treibt Pensionsverpflichtungen deutscher Konzerne nach oben

Wie die Modellberechnung „German Pension Finance Watch“ des Beratungsunternehmens Towers Watson zeigt, wirkt sich die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) massiv auf die Pensionsverpflichtungen deutscher Unternehmen aus. Im Jahresverlauf 2014 stiegen die Verpflichtungen der DAX-Konzerne um 29,1 Prozent von 303 Milliarden Euro auf 391,7 Milliarden Euro. Die Pensionsverpflichtungen der im MDAX gelisteten Unternehmen stiegen von 50,4 Milliarden Euro auf 65,2 Milliarden Euro, ein Plus von 29,3 Prozent auf Jahressicht. Grund für diesen starken Anstieg ist der Verfall des Rechnungszinses, der die zentrale Berechnungsbasis für die Berechnung der Pensionsverpflichtungen aus den zukünftig erwarteten Auszahlungen an die Betriebsrentner bildet. Der Rechnungszins fiel im Jahresverlauf um 155 Basispunkte auf 2,10 Prozent. Ende 2013 lag der Wert noch bei 3,65 Prozent.

Durch die niedrigen Zinsen gehen auch die Ausfinanzierungsgrade der Planvermögen zurück. Der Ausfinanzierungsgrad zeigt das Verhältnis von Pensionsverpflichtungen und den Finanzmitteln, die zu ihrer Erfüllung zurückgestellt werden. Die Planvermögen der DAX-Unternehmen erreichten zum Jahresende 2014 einen Ausfinanzierungsgrad von 54,5 Prozent. Das ist ein Rückgang um 10,8 Prozentpunkte auf Jahressicht. Bei den MDAX-Planvermögen fiel das Minus mit 8,4 Prozentpunkten etwas moderater aus. Zum Jahresende 2014 lag ihr Ausfinanzierungsgrad bei 43,0 Prozent.

Zudem konnten die Unternehmen in DAX und MDAX ihre Planvermögen auch im bestehenden Niedrigzinsumfeld weiter steigern. Die Pensionsrückstellungen der DAX-Konzerne betrugen Ende 2014 213,5 Milliarden Euro. Damit legten sie im Jahresverlauf um 7,7 Prozent zu (Ende 2013: 198,2 Milliarden Euro). Für die MDAX-Planvermögen ging es um 8,1 Prozent auf 28,0 Milliarden Euro nach oben (Ende 2013: 25,9 Milliarden Euro). Daneben kann davon ausgegangen werden, dass die Planvermögen durch außerplanmäßige Dotierungen der Unternehmen über die hochgerechneten Werte hinaus erheblich zugelegt haben. Trotz des derzeitigen Kapitalmarktumfelds erzielten die Unternehmen für ihre Pensionsvermögen Renditen von 2,14 Prozent bei den DAX-Konzernen und 2,11 Prozent bei den MDAX-Unternehmen. Auf Jahressicht betrug die Rendite auf das Planvermögen im DAX 10,2 Prozent, im MDAX 9,9 Prozent.

„Die Unternehmen stemmen sich sehr erfolgreich gegen die schwierigen Marktbedingungen. Dies gelingt ihnen umso besser, je stärker Verpflichtungen und Assets aneinander ausgerichtet sind“, sagt Dr. Jasper, Leiter des Beratungsbereichs Retirement Solutions bei Towers Watson. „An dieser Stelle haben kapitalmarktorientierte Pensionszusagen besondere Vorteile. Bei ihnen sind die Verpflichtungen und die Rückstellungen synchronisiert, Schwankungen verlaufen parallel. Damit lassen sich die Auswirkungen von Kapitalmarktverwerfungen auf das Eigenkapital weitgehend vermeiden.“

Quelle: Pressemitteilung Towers Watson

Towers Watson ist ein weltweit tätiges Beratungsunternehmen für Personal-, Finanz- und Risikomanagement mit Sitz in New York/USA. Das Unternehmen hat 14.000 Mitarbeiter, die zu Aspekten der betrieblichen Altersversorgung, des Talent- und Vergütungsmanagements sowie des Risiko- und Kapitalmanagements beraten. (AZ)

www.towerswatson.com

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