FAP-Barometer für Immobilienfinanzierung auf höchstem Stand seit zwei Jahren
Das FAP-Barometer für Gewerbliche Immobilienfinanzierung zeigt für das erste Quartal 2015 mit plus 2,87 Punkten einen Rekordwert (Vorquartal: plus 2,33 Punkte). Offenbar erleben die Kreditgeber in diesem Segment einen äußerst guten Start ins neue Jahr. So das Ergebnis einer von dem Beratungsunternehmen Flatow AdvisoryPartners (FAP) durchgeführten Experten-Befragung. Die Finanzierungsbedingungen werden von gut 53 Prozent der Befragten als progressiver als im Vorquartal gesehen, weitere knapp 47 Prozent sehen gleichbleibende Bedingungen. Keiner der befragten Kreditgeber sieht restriktivere Finanzierungsbedingungen.
Gleichzeitig werden laut Befragung von knapp der Hälfte der Finanzierer sinkende Liquiditätskosten beobachtet. „Die gute Laune der Kreditgeber rührt vom Neugeschäft her. Knapp 60 Prozent geben aktuell an, dass das Neugeschäft in der gewerblichen Immobilienfinanzierung zulegt. Das ist der höchste Stand seit Ende 2012. Möglicherweise kündigt sich hier bereits wieder ein Rekordjahr für den Immobilienmarkt in Deutschland an“, sagt Curth-C. Flatow, geschäftsführender Gesellschafter von FAP. Die durchschnittlichen Kreditsummen bewegen sich in der Mehrheit von 51 Prozent weiterhin zwischen 10 und 50 Millionen Euro. Kreditvolumen zwischen 50 und 100 Millionen Euro legen leicht zu (plus 7,5 Prozentpunkte), ebenso Summen jenseits von 100 Millionen Euro (plus 1,1 Prozentpunkte).
Bei den finanzierten Immobilientypen deute sich eine Trendumkehr an: Sowohl bei Finanzierungen von Bestandsimmobilien als auch von Projektentwicklungen legen die klassischen Assetklassen Wohnimmobilien, Büros und Shoppingcenter zu. „Das könnte aber nur eine Momentaufnahme sein, denn unsere ‚aktuelle Frage’ an die Kreditgeber lässt auf einen anderen Trend schließen: Knapp Zwei Drittel erwarten, dass durch den zunehmenden Wettbewerb im Core-Segment die Nachfrage nach weniger im Fokus stehenden Assetklassen zunehmen wird“, so Flatow.
Hinzu käme auch eine künftig steigende Nachfrage im Segment der C- und D-Lagen. Bei der Finanzierung von Immobilienbeständen streuen die „Loan-to-value“-Werte (LTV-Werte) im ersten Quartal 2015 zwischen 30 und 100 Prozent, der Schwerpunkt liege über alle Finanzierungs- und Immobilientypen bei 71 Prozent. Die Margen reichten von 65 bis über 525 Basispunkte, im Mittel liege der Wert bei 158 und damit unter dem Vorquartalswert von 176. Bei der Finanzierung von Projektentwicklungen streuen die LTC-Werte zwischen 45 und 90 Prozent, der Schwerpunkt liege bei 72 Prozent. Die Margen reichen bis zu rund 300 Basispunkten, im Mittel liegen sie bei 201 Basispunkten (Vorquartal: 224). Innerhalb der letzten 12 Monate seien damit die Margen für Bestandsfinanzierungen um über 22 Prozent, die Margen für Projektentwicklungsfinanzierungen um über zehn Prozent gefallen.
Für das quartalsweise erscheinende „FAP-Barometer für Gewerbliche Immobilienfinanzierung“ wurden 165 Experten befragt, die mehrheitlich direkt mit der Vergabe von gewerblichen Immobilienkrediten betraut sind. Die befragten Kreditgeber decken rund 90 Prozent des in Deutschland vergebenen Kreditvolumens der gewerblichen Immobilienfinanzierung ab. Als wissenschaftlicher Partner ist das Analysehaus Bulwiengesa mit der quartalsweisen Auswertung betraut.
Quelle: Pressemitteilung FAP
Flatow AdvisoryPartners GmbH (FAP) ist ein Beratungsunternehmen für die Beschaffung und Strukturierung von Kapital für Immobilieninvestments und Projektentwicklungen. FAP mit Hauptsitz in Berlin wurde 2005 von Curth-C. Flatow gegründet, der das Haus als geschäftsführender Gesellschafter leitet. (mb1)